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Früherer Justizminister fordert Verbot von Gewaltcomputerspielen

Die im Zusammenhang etlicher neuer blutiger Zwischenfälle in Finnland und in den USA vor einem Monat anlaufende Kampagne der BüSo für ein Verbot von Computerkillerspielen wird seit fast einer Woche verstärkt durch das neue Massenpamphlet mit dem Titel „Steckt der Teufel in Deinem Laptop?" Das Thema polarisiert natürlich sehr stark, aber die BüSo hat bisher, zum Beispiel an Universitäten, großes Interesse und auch viel Unterstützung gefunden.

Der Punkt, den die BüSo mit ihrer Verbotsforderung macht, indem sie auf die Frage des Menschenbildes eingeht, erhielt heute prominente Unterstützung in einem Zeitungsinterview („Wenn Kinder Killer spielen") des früheren niedersächsischen Justizministers Christian Pfeiffer. In der [i]Frankfurter Allgemeinen[/i] sagte Pfeiffer unter anderem:

„Kinder, die sich massiv auf Gewaltspiele einlassen, gefährden ihre Sensibilität für die Leiden von Opfern. Die Hirnforschung sowie psychologische Experimente haben eindeutig aufzeigen können, daß das intensive Spielen zu Abstumpfungseffekten führt, zu einer Abnahme von Empathie. Man reagiert auf reale Leiden von Opfern nicht mit derselben Sensibilität, wie wenn man die Brutalität in einem Roman liest oder in einem Film anschaut. Die Tatsache, daß man persönlich in die Rolle des Mörders, des Folterers, des Angreifers schlüpft, verfremdet die eigene Reaktion."

Zwar gebe es keinen Automatismus von der Computersucht hin zur Gewalt in der realen Welt, und auch „verbotene" Filme, wie sie Jugendliche früher bereits, vor der Computer-Ära gesehen hätten, hätten „Belastungseffekte", sagte Pfeiffer. „Aber die stärkste Belastung für Kinder und Jugendliche ist das aktive Spielen von Gewaltspielen, weil sie dort selbst in die Rolle des Mörders, des Gewalttäters einsteigen. Deshalb sollten sie sich davon fernhalten und statt dessen musizieren oder Sport treiben." Schulen sollten für die Nachmittagsstunden ein kulturelles Angebot an Schüler machen, um ihnen bessere und menschlichere Alternativen zum Computerspiel zu bieten, sagte Pfeiffer, der heute Leiter des niedersächsichen Instituts für kriminologische Forschung ist.

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