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Trotz Hungerkrise: EU will Pflanzenschutzmittel verbieten

Am 23. Juni beschloß die EU neue Auflagen beim Einsatz von Pflanzenschutzmittel und sorgt damit für eine weitere Eskalation der Lebensmittelkrise. Dies passiert zu einem Zeitpunkt, da 10-20% der US-Getreide- und Sojabohnenernte durch die Flutkatastrophe im mittleren Westen vernichtet wurden und Australien unter Druck der WTO seine Weizenproduktion reduziert.

Die EU-Agrarminister haben sich auf strengere Zulassungskriterien
für Pflanzenschutzmittel geeinigt, deren Umsetzung laut der italienischen Denkfabrik [i]Nomisma[/i] die Getreideernten um bis zu 30% reduzieren könnte. Deren Experten warnen, daß es bei beispielsweise Kartoffeln zu Totalausfällen der Ernten kommen kann, wenn Landwirte nicht mehr mit verschiedenartigen Pestiziden auf Krankheiten reagieren könnten. Oft ist es nur durch den gleichzeitigen Einsatz von mehreren Wirkstoffen möglich, Resistenzen von Krankheitserreger zu verhindern. Europa würde so vom Nahrungsmittelexporteur zum Importeur.

Unabhängig von den tatsächlichen Risiken sollen in Zukunft Wirkstoffe verboten werden, die als potentiell gefährlich gelten. Irland, Ungarn, Rumänien und Großbritannien stimmten gegen die Auflagen. Sie wiesen mit Recht daraufhin, daß diese zur Reduzierung der Ernten führe und die Entscheidung angesichts der gegenwärtigen weltweiten Nahrungsmittelkrise falsch sei.

Auch die Europäische Vereinigung für Pflanzenschutz (ECPA) warnte vor steigenden Nahrungsmittelpreisen und wachsenden Importen und verlangt eine unabhängige Studie zu den Folgen dieser Verordnung - vor einer endgültigen Verabschiedung durch das Europa-Parlament.

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