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Südafrikas ANC lehnt britisch gesteuerten "Regimewechsel" in Simbabwe ab

Die südafrikanische Regierungspartei ANC gab am 23. Juni eine Erklärung zu Zimbabwe ab.  Südafrika wird selbst massiv von London aus unter Druck gesetzt, sich am Umsturz gegen Mugabe zu beteiligen. Der ANC, der auch in sich gespalten ist, steht den Ereignissen in Simbabwe und der Handlungsweise der Regierung Mugabe kritisch gegenüber. In dieser Frage hat er jedoch die Reihen geschlossen. Die Erklärung weist den äußeren Druck für Regimewechsel klar zurück und legt die Verantwortung für die gegenwärtigen Ereignisse vor die Fußschwelle der ehemaligen Kolonialmacht Großbritannien. Nicht alle glauben also, daß Simbabwe aus Europa oder USA Nachhilfeunterricht in Sachen Demokratie braucht.

Auszüge folgen:

[i]" Es war und ist immer noch die Sichtweise unserer Bewegung, daß die Herausforderungen Simbabwes nur von den Simbabwern selbst gelöst werden können. Keine der jüngsten Ereignisse hat uns davon überzeugt, diese Einstellung zu ändern... und alle Versuche von außen für Regimewechsel werden die Krise nur noch vertiefen.

Simbabwe war wie viele andere Länder Afrikas auf den Stand einer Kolonie reduziert worden... Eine Kolonne imperialistischer Abenteurer, angeführt von dem berüchtigen Cecil Rhodes, fiel in die Gebiete ein, riß die Ländereien an sich und verleibte sie dem Britischen Empire ein... Die britischen Kolonialherrscher waren sogar verwegen genug, das Land  in 'Rhodesien' umzubenennen. ... Als Zimbabwe die Unabhängigkeit errang, war es die weiße Minderheit - die nie mehr als 2% der Bevölkerung stellte -, die 70% des besten Ackerlandes besaß und kontrollierte.

Kolonialismus in Simbabwe, wie im übrigen Afrika auch, war ein System unberechenbarer Willkürherrschaft...

Das politische Programm der nationalen Befreiungsbewegung konzentrierte sich folglich auf das Recht nationaler Selbstbestimmung.... Um diesen Freiheiten Substanz zu geben, strebten die nationalen Befreiungsbewegungen ebenso nach einem universellem Bildungssystem, vollen Rechten für alle städtischen und Landarbeiter, und nicht zuletzt die Gleichheit vor dem Gesetz.

Keine der Kolonialmächte in Afrika, am allerwenigsten Großbritannien in seiner Kolonie 'Rhodesien', zeigte jemals irgendwelchen Respekt für diese Prinzipien. Es war das Volk Simbabwes unter der Führung der Patriotischen Front, das einen Kampf führte, um diese Rechte und Freiheiten zu erringen..... [/i]

[i]Der ANC beobachtet sehr sorgfältig die Verpflichtungen, welche England gegenüber Simbabwe beim Lancaster-House-Abkommen akzeptierte. Die wichtigste dabei war die Klärung der Landfrage, d.h. die Konsequenzen von nahezu hundert Jahren britischer Kolonialherrschaft rückgängig zu machen. Ein großes Maß an Verantwortung für die jetzige Krise kann man der ehemaligen Kolonialmacht zurechnen, weil sie dieses Versprechen gebrochen hat....

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Die häßlichen Zwischenfälle und Szenen, von denen das simbabwische Volk heimgesucht wurden, überzeugen uns, daß eine Präsidentschaftsstichwahl keine Lösung aufbietet... In einer so polarisierten Gesellschaft wird eine Stichwahl die Spaltungen nur vertiefen....

Es kann keine Lösung geben, außer durch einen ernsthaften Dialog unter allen politisch Beteiligten in Zimbabwe, der die Bevölkerung involviert. Im Rahmen des SADC-Mandats [Entwicklungsgemeinschaft des Südlichen Afrika] wird der ANC seine Rolle spielen....

Wir wünschen MDC, ZANU (PF) und allen anderen Parteien in Zimbabwe die Zivilcourage, Stärke und Entschlossenheit, um dringend eine gangbare Lösung für die schwerwiegenden Probleme Ihres Landes ausfindig zu machen."

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