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Indien auf dem Weg zum Mond

 In den Morgenstunden des 22. Oktober (3.00 Uhr Indian Standard Time) begann mit dem Start von  „Chandrayaan-1" („Mondreise") die erste indische Mondmission im Raumfahrtzentrum Satish Dhawan an der indischen Ostküste auf der Insel Sriharikota, 100 km nördlich von Madras.

Die indischen Weltraumaktivitäten gehen zurück bis auf die 1960er Jahre. Mittlerweile verfügt Indien mit der PSLV (Polar Satellite Launch Vehicle) über eine verläßliche Rakete für leichte bis mittelschwere Nutzlasten, die im April dieses Jahres mit der gleichzeitigen Beförderung von 10 Satelliten ins All einen Weltrekord aufstellte. Die „XL"-Version wurde jetzt für die Mondmission eingesetzt. Sie hat 11 verschiedene wissenschaftliche Instrumente an Bord.

Wenn die indische Mondmission 17 Tage nach ihrem Start in eine 100 km hohe Umlaufbahn um den Erdtrabanten eintritt, soll sie diesen Orbit 2 Jahre beibehalten und währenddessen eine lückenlose, hochauflösende plastische Kartographierung des Mondes und verschiedene Oberflächenuntersuchungen durchführen. Da „Chandrayaan" auf seiner Umlaufbahn der Mondoberfläche drei- bis viermal näher kommt als die europäische Mondsonde Smart-1 (2005) und somit die Untersuchungen eine höhere Auflösungsqualität haben, hat sie zwei weiterentwickelte Instrumente der ESA (Europäische Weltraumagentur) an Bord, die bereits zur Smart-1 Mission gehörten. Es handelt sich dabei um ein vom Max-Planck-Institut für Sonnensystemforschung in Katlenburg-Lindau entwickeltes Infrarot-Gerät, das die vertikalen Schichtungen der Mondkruste untersuchen soll und einen sogenannten Sub-Atomaren Reflektions-Analysten (SARA) des Schwedischen Instituts für Weltraumphysik (IRF) in Kiruna. Letzteres Gerät setzt eine völlig neue Methode ein, um die Reaktion der Mondoberfläche auf  den von der Sonne ankommenden Teilchenstrom zu untersuchen. An Bord ist auch ein von den Indern selbst entwickeltes Instrument mit der Bezeichnung Hex, das ähnliche Phänomene untersucht.

Obwohl Amerikaner und Sowjets den Mond in den 60er und 70er Jahren genauer untersuchten, existiert heute eine detaillierteres Verständnis des Planeten Mars als des Mondes. Die Inder wollen als nächstes ein Roboterfahrzeug auf dem Erdtrabanten absetzen (Chandrayaan-2), ein Programm, auf das sie sich 2007 mit den Russen geeinigt haben. Der erste bemannte indische Weltraumvorstoß ist für 2014 vorgesehen und eine bemannte Mondlandung für das Jahr 2020.

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