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Madoff-Schwindel: Spitze des Eisbergs

Es zeigt sich erneut, wie dringend Europa eine "Pecora-Kommission" braucht. Die internationalen Verflechtungen des Madoff-Schneeballsystems, die jetzt ans Licht kommen, deuten darauf hin, daß auch die luxemburgischen Regierungsbehörden und zwei Finanzgiganten, nämlich die HSBC und die schweizerische UBS mit verwickelt sind. Eigentlich ist der Madoff-"Fall" nichts anderes als ein Feigenblatt, hinter dem sich das ganze bankrotte Finanzsystem zu verstecken versucht.

So gibt es großen Ärger in Frankreich, weil französische Investoren ca. 500 Millionen Euro verloren, die in drei Fonds investiert waren, die durch den Madoff-Schwindel untergingen: Thema (verwaltet von HSBC Ireland), LuxAlpha und LuxInvest (verwaltet von UBS Luxembourg).  Eigentlich gaben die Investoren ihr Geld an die HSBC und die UBS, diese „investierten“ dieses dann in das Schneeballsystem von Madoff. Folglich fordern die Investoren ihr Geld jetzt von diesen Banken zurück. Doch die beiden Banken behaupten, sie seien nicht verantwortlich.  

Jedoch tauchen jetzt Hinweise auf, denen zufolge die Banken, als sie sahen, dass das Schneeballsystem zu kollabieren begann, jeden Trick benutzten, um sich zurückzuziehen und alles auf Madoff abzuwälzen. Laut Presseberichten sind die französischen Investoren wütend auf diese Banken und die luxemburgischen Finanzaufsichtsbehörde CSSF, die den Banken sehr behilflich dabei gewesen sein soll, die "Madoff-Titanic" rechtzeitig zu verlassen und in die Rettungsbote zu steigen.

Das französische Wirtschaftsblatt [i]La Tribune[/i] behauptet in seiner Ausgabe von 13. Januar, es habe belastende Dokumente erhalten, die zeigten, wieweit UBS für den Madoff-Schwindel verantwortlich gemacht werden könne.[i] [/i]In einem Werbeprospekt vom August 2004 sei als Depotverwalter von Madoff's LuxAlpha die UBS (Luxembourg) genannt. Die UBS habe Verwaltungsgebühren und Bonuszahlungen bekommen, und Madoffs "Access International Advisors (AIA)" als Broker bezahlt. Auf die Frage nach der Verantwortung als Fondsmanager verwiese, so [i]La Tribune,[/i] die Pressestelle der Zurich Group (UBS) wiederum auf "Access Management (AM), einen Ableger der ... AIA.“

Laut [i]La Tribune[/i] verhandelte die UBS, als der Madoff-Skandal aufgedeckt wurde, direkt mit der luxemburgischen Finanzaufsichtsbehörde CSSF, "um ihre Verantwortung als Verwalter von [Madoffs] LuxAlpha loszuwerden.“ Die UBS habe wohl geahnt, dass es unangenehm werden könnte und habe entschieden, die Verantwortung loszuwerden.

„Die Schweizer Bank hat allen Grund, sich über ihre Verantwortung als Verwalter Sorgen zu machen,“ so die Zeitung. Sie werde sich "wohl mit einigen Anzeigen auseinandersetzen müssen". Im Prinzip könne UBS ihren Status als Broker und Bank in Luxemburg verlieren, heißt es weiter. Allerdings sei die Wahrscheinlichkeit dafür ziemlich gering, da UBS der größte Arbeitgeber am luxemburgischen Finanzplatz ist.

 

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