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Mehr Material für Pecora-Kommission: Neue Fragen zu Vorgängen um Freddie Mac und Merrill Lynch-Übernahme

Das Material für "Pecora-Untersuchungen" durch den amerikanischen Kongreß türmt sich auf.

Die Übernahme der bankrotten Investmentbank Merrill Lynch durch die Bank of America Ende letzten Jahres, die im September hastig organisiert wurde, wirft sehr interessante Fragen auf. Sie geschah an demselben Wochenende, an dem Lehman Brothers und der Versicherungskonzern AIG pleite gingen. Der Chef der Bank of America, Ken Lewis, hat jetzt ausgesagt, er habe erst nachträglich erfahren, wie hoch Merrills Verluste wirklich waren, und als er es erfuhr, habe ihn der damalige US-Finanzminister Hank Paulson angewiesen, die Information nicht an die Aktionäre weiterzuleiten, wozu er gesetzlich verpflichtet gewesen wäre. Wenn Lewis' Darstellung stimmt, hat sich die Regierung strafbar gemacht. Der Justizminister des Bundesstaats New York, Andrew Cuomo, verfolgt den Fall seit Monaten und läßt sich davon auch durch Druck aus Washington nicht abhalten.

Am 22.4. wurde der Leiter der Finanzabteilung (CFO) der in Schieflage geratenen Hypothekenbank Freddie Mac, David B. Kellermann (41), tot in seinem Haus aufgefunden, nachdem er mutmaßlich Selbstmord begangen hatte. Er hatte die Position erst im letzten September angetreten. Kellermann war ein Hauptbeteiligter bei der Prüfung der Bilanzierungsmethoden von Freddie Mac durch das US-Justizministerium und die Wertpapieraufsicht SEC. Gegen ihn persönlich wurde angeblich nicht ermittelt, doch kannte er offensichtlich viele Interna der Gesellschaft, für die er 16 Jahre gearbeitet hatte.

Freddie Mac sowie die Schwester-Hypothekenkreditbank Fannie Mae sind integrale Bestandteile der Finanzrettungspakete der Regierungen Bush und Obama. Sie wurden im letzten September praktisch von der Regierung übernommen und sind seither zu einer Art „Jauchegrube" für den Giftmüll des Bankenwesens geworden.

Für 2007 gab Freddie Mac Verluste von 3 Mrd. $ bekannt, für 2008 50 Mrd. $. Zweimal ist das Unternehmen durch die Bundesregierung gerettet worden - mit Geldspritzen von 14 Mrd.$ im November und 30,8 Mrd.$ im ersten Quartal 2009. Das gibt ihr ein hauchdünnes Eigenkapitalpolster, zumindest bis zum Geschäftsbericht für das erste Vierteljahr 2009.

Bekannt ist, daß Kellermann uneins mit der Regierung Obama über die Auswirkung der Finanzrettungspakete auf das Unternehmen war. Er hatte gegenüber Vertretern der vorgesetzten Behörde - der Federal Housing Finance Agency - den Standpunkt vertreten, Freddie Mac müsse veröffentlichen, welche Verluste das Unternehmen aus dem (undurchführbaren) Plan der Regierung Obama gegen Millionen drohende Zwangsversteigerungen von Eigenheimen erleiden könnte. Trotz der Einwände der Behörde schrieb Freddie Mac der SEC im März in einem Bericht, die Politik der Rettungspakete habe „beträchtliche nachteilige Folgen" für ihre Finanzlage.

Das war für den US-Politiker Lyndon LaRouche Grund genug, eine genaue Untersuchung von Kellermanns Tod zu fordern. „Jeder Versuch, die Bedeutung dieses Falls zu vertuschen, würde großen Verdacht erregen." Gegenüber der Öffentlichkeit müsse akkurat Rechenschaft gegeben werden, „besonders wegen der Betrügereien auf diesem Gebiet durch den ehemaligen US-Finanzminister Hank Paulson und andere. Nichts darf vertuscht werden." Man sollte nicht vorschnell schließen, daß es sich um Selbstmord handelte.

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