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Iranische Elite gespalten, John Kerry warnt vor Einmischung

Die [i]New York Times[/i]
veröffentlichte gestern einen Gastkommentar von Senator [i]John Kerry[/i], dem
Vorsitzenden des Ausschusses für auswärtige Beziehungen im Senat, worin er die
US-Regierung mahnte, die Reaktion auf die Proteste im Iran gründlich zu
durchdenken.

Kerry forderte, die
Regierung solle sich nicht von neo-konservativen Forderungen nach einer
Einmischung in die iranischen Angelegenheiten beeinflussen lassen. Jede
Einmischung habe bisher und werde auch in Zukunft den Hardlinern in die Hände
spielen und die Reformer schwächen.

Der iranische Großayatollah
[i]Hossein Ali Montazeri[/i], einer der hochrangigsten Ayatollahs im Iran,
veröffentlichte derweil einen Brief, in dem er den Wahlbetrug und die Gewalt
gegen Demonstranten verurteilte. Solch ein Vorgehen der Staatsmacht würde die
Grundlagen der Islamischen Republik gefährden.

"Die engagierten
Bemühungen vieler junger Wähler im Wahlkampf waren eine gute Möglichkeit für
die Regierung, um die religiösen, emotionalen und patriotischen Bande zwischen
ihr und der Jugend und der Bevölkerung insgesamt zu stärken. Aber diese
Möglichkeit wurde leider vertan, in dem Wahlergebnisse bekannt gegeben wurden,
die kein vernünftiger Menschen glauben kann."

"Das Charakteristische
einer starken und legitimierten Regierung, ob islamisch oder nicht, ist ihre
Fähigkeit, alle Meinungen zu respektieren, auch wenn gegensätzliche Ansichten
vertreten werden. Es ist für jedwedes politische System notwendig, alle
sozialen Schichten des Landes in den politischen Prozeß einzuschließen und sie
einzuladen, an den Angelegenheiten des Staates aktiv Anteil zu nehmen. 
Anderenfalls wird man die Opposition nur Tag für Tag stärken."

Montazeri rief die
Bevölkerung auf, weiter für ihre Anliegen friedlich zu demonstrieren und sich
nicht von Provokateuren zu Gewaltakten hinreißen zu lassen.    

Der Brief weist auf ein
tiefgreifende Spaltung der Führung des Landes hin, zeigt aber auch, daß man
ohne Einmischung von außen gewillt ist, die inneren Angelegenheiten des Iran
selbst zu regeln.

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