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China greift spekulativen Dollar Carry Trade an

Der Vorsitzende der chinesischen Bankenaufsichtsbehörde, Liu Mingkang, bezeichnete letzte Woche in einer Rede bei einer Finanzkonferenz in Peking die extrem niedrigen amerikanischen Zinsraten als "neues systemisches Risiko". Diese Situation habe einen massiven Dollar-Carry-Trade in Gang gesetzt. Dies führe zu einem starken Anstieg spekulativer Gelder an Aktien- und Immobilienmärkten.

Diese Äußerungen kurz vor Präsident Obamas Ankunft in Peking fordert die Fraktion in der US-Delegation heraus, die das Mantra, der Yuan müsse zugunsten erhöhter Dollar-Exporte aufgewertet werden, vertreten. Einmal abgesehen davon, daß von der amerikanischen Industrie durch die Globalisierung nicht mehr allzuviel übriggeblieben ist, das exportiert werden könnte, geht es diesen monetaristisch-imperialen Kreisen darum, den Dollar selbst zu zerstören - und China in die Knie zu zwingen.

Auch der Oberste Regierungsvertreter Hongkongs, Donald Tsang, erklärte am 13. November in Singapur, er sei äußert beunruhigt. Der Hongkong-Dollar ist direkt an den U.S. Dollar gekoppelt. Das hat gegenwärtig u.a. den Effekt, daß die Immobilienspekulation in Hongkong als Folge des Dollar-Carry-Trades außer Kontrolle geraten ist. Tsang verglich die Lage mit der Null-Zins-Politik Japans während der 90er Jahre und dem daraus folgenden spekulativen Yen-Carry-Trade. Während der Asienkrise 1997-98 war er Hongkongs Finanzminister gewesen und hatte mit einer ungewöhnlichen Intervention in die Hongkonger Aktienmärkte die Dollarbindung verteidigt, die Megaspekulanten wie George Soros damals vergeblich attackierten. Diese britisch-imperialen Kreise richteten durch ihre gezielten Spekulationen gegen die nationalen Währungen aufstrebender asiatischer Nationen einen gigantischen volkswirtschaftlichen Schaden an und warfen die meisten Länder um Jahrzehnte in ihrer wirtschaftlichen Entwicklung zurück.

Heute ist die Lage international jedoch viel weiter fortgeschritten als 1997/98 - das gesamte globale Finanzsystem ist bankrott. Die einzige Lösung, auch bezüglich der Stabilisierung des Dollar, besteht in der Schaffung eines neuen Kreditsystems (mit festen Wechselkursen unter den Währungen) zwischen China, Rußland, Indien und den USA, um die Weltwirtschaft physisch aufzubauen, dem sich andere, souveräne Nationen dann anschließen können.  Diejenigen in den USA, die zugunsten der monetaristischen Empirefraktion den Dollar mit Absicht ruinieren wollen, könnten sich bei ihrem gegenwärtigen "Spiel" durchaus bald in unangenehmem Scheinwerferlicht wiederfinden.

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