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"Agora Erasmus" begrüßt Belgiens Rückkehr zur Kernkraft

Am 3. März gab in Belgien das innere Kabinett unter Premierminister Yves Leterne grünes Licht für den Bau des neuen internationalen Forschungsreaktors MYRRHA am Zentrum für Nuklearstudien in Mol, 50 km östlich von Antwerpen.

Das Kabinett bewilligte dafür auch den notwendigen Beitrag Belgiens in Höhe von 384 Mio. Euro (40% der Gesamtkosten). Leterne betonte, die Regierung erwarte, daß sich das Projekt auszahle: „Die Gefahr durch Nuklearabfälle kann dadurch auf ein Tausendstel und das Volumen auf ein Hundertstel reduziert werden. Außerdem wird die Einrichtung die wissenschaftliche Forschung und medizinische Anwendungen vermehren. Die Investition ist gut für die Gesellschaft und trägt bei zu einer nachhaltigen Energieproduktion.“

MYRRHA („Multi-purpose hybrid research reactor for high-tech applications“) wird in der Lage sein, Protonen und Neutronen für verschiedene Anwendungen in Forschung und Entwicklung zu liefern, insbesondere für die Transmutation von Nuklearabfällen (von hochradioaktivem Abfall in nützliche Ressourcen mit geringerer Aktivität), die Produktion von Radioisotopen, die für medizinische Bildgebungszwecke benötigt werden, sowie die „Dotierung“ von Halbleitern wie Silikon für Hybrid-Fahrzeuge. Das belgische Forschungszentrum Mol hat viele internationale Partner, insbesondere Indien.

Durch das Programm werden 2000 hochqualifizierte Arbeitsplätze entstehen. Die Gesamtkosten werden auf etwa 1 Mrd. Euro geschätzt, aber eine Studie erwartet einen Gesamtnutzen von etwa 13 Mrd. Euro, davon 11 Mrd. Euro für Belgien.

Schon vor einigen Monaten hatte Belgien einen ersten Schritt zurück zur Kernkraft gemacht, als entschieden wurde, den „Ausstieg“ aus der Kernenergie, der eine grün-liberale Koalition vor Jahren beschlossen hatte, erst einmal aufzuschieben. Denn die Realität macht sich spürbar geltend. Zunächst einmal bot der Weiterbetrieb der bestehenden Reaktoren eine solide Perspektive für dringend benötigte Steuereinnahmen. Zweitens sind 75% der weltweiten Produktion an Radioisotopen, die man für Krebsbehandlung und Bildgebung in der Medizin braucht, derzeit ausgefallen, weil sowohl der kanadische NRU-Reaktor als auch der niederländische Reaktor in Petten vorübergehend für Reparatur und Wartung stillgelegt sind. Diese Isotopen können nur in Forschungsreaktoren erzeugt werden. Der 45 Jahre alte belgische Reaktor 2 (BR2) in Mol, der momentan 25% der weltweiten Produktion von Radioisotopen liefert, muß in den kommenden Jahren ebenfalls stillgelegt werden.

Der belgische Zweig der LaRouche-Organisation, [i][i]Agora Erasmus[/i][/i], hat die Entscheidung der Regierung begrüßt. Die [i]Agora Erasmus[/i] (deren Symbol ein Bild des Erasmus vor dem Atomium ist) verteilte in den letzten Monaten nicht nur Tausende von Flugblättern über den „kommenden Zorn“ der Bürger und für die Umrüstung des Antwerpener Opelwerks, sondern forderte auch den sofortigen Beginn des MYRRHA-Programms als „High-Tech-Lösung“, um das gegenwärtig vorherrschende Paradigma zu überwinden.

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