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Weltweizenproduktion fällt weiter, Pflanzenkrankheiten auf Vormarsch

Mit der Einbringung der Ernte von Winterweizen im letzten Monat gibt es inzwischen Hochrechnungen für die Erntesaison 2010/2011. Es wird angenommen, dass die gesamte Weizenproduktion auf etwa 653 - 669 Mio. t fallen wird. Letztes Jahr betrug diese noch knapp 680 Mio. t und im Jahr zuvor noch 683 Mio. t. Dies ist die Folge einer verfehlten globalisierten Landwirtschaftspolitik in der die Profite an den Rohstoffbörsen vor Menschenleben rangieren. Zwei Gründe fallen dabei besonders ins Gewicht:

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[item][i]-[/i] Mangelnde Investitionen in die landwirtschaftliche Infrastruktur, um z. B. schwankende Niederschlagsmengen ausgleichen oder Ernten sicher transportieren und lagern zu können.[/item]
[item][i]-[/i] Ein dramatischer Rückgang der Forschungsanstrengungen, um Pflanzenkrankheiten zu bekämpfen.[/item]
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Zusätzlich schrumpfte die Weizenanbaufläche um 1,1 % auf 221 Mio. ha weltweit, was unter anderem auf die vermehrte Produktion von Biotreibstoffen zurückzuführen ist. Eine andere Sorge bereitet die Ausbreitung des Pilzbefalls von Weizen, insbesondere durch Schwarzrost (UG99). In Folge von Mutationen befällt dieser Pilz, benannt nach seinem ersten Auftreten in Uganda 1999, inzwischen sogar vormals Scharzrost-resistente Weizensorten. Der Pilz zerstört den Weizenhalm und kann bis zu 90% einer Ernte vernichten. Seit ihrem ersten Auftreten hat sich die Krankheit von Ostafrika bis in den Iran verbreitet, wurde 2009 in Südafrika und in Zimbabwe gefunden und bedroht nun die großen Anbaugebiete in Rußland und der Ukraine.

Mit einem Anteil von über 30 Prozent an allen weltweit produzierten Getreidesorten (Reis, Mais, Gerste, Roggen) stellt Weizen eine der wichtigsten Grundnahrungsmittel dar. Bei den für die menschliche Konsumtion genutzten Getreidesorten liegt der Anteil sogar bei 44 Prozent.
"Weltweit liefert Weizen fast 55% der Kohlehydrate und 20% der Kalorienmenge, die wir täglich konsumieren", so der Vorsitzenden des [i]Internationalen Zentrum für landwirtschaftliche Forschung in Trockengebieten[/i] (ICARDA) in Syrien, [i]Dr. Mahmoud Solh[/i]. Solh gehört zu jener Gruppe von Wissenschaftlern, die sich international bemühen, UG99-resistente Weizenarten zu kultivieren.

Wenn wir nicht sehr bald die Finanz- und Wirtschaftspolitik grundsätzlich ändern, den Kurs der ruinösen Sparpolitik verlassen und die notwendigen Gelder für Forschung und Infrastrukturausbau zu Verfügung stellen, wird die Kombination von kollabierendem Weltfinanzsystem und Kollaps der realen Produktion die Weltbevölkerung auf 2 Milliarden oder weniger reduzieren.

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