06131-237384info@bueso.de

Europäische Milchbauern kämpfen für gesicherte Versorgung und ihr eigenes Überleben

Heute morgen haben Milchbauern aus Belgien, Frankreich, den Niederlanden, der Schweiz, Luxemburg, Dänemark, Italien, Deutschland und Spanien in Brüssel demonstriert - gegen die Pläne der High Level Group (HLG) der EU. Diese ist damit beauftragt, neue Wege für die  Regulierung der Märkte zu untersuchen, nachdem das bisherige EU-Milchquotensystem bis zum April 2015 beendet wird. Die Demonstration wurde einberufen vom Europäischen Milk Board (EMB) und FUGEA (European Coordination Via Campesina).

Die HLG wurde 2009 von der früheren Landwirtschaftskommissarin und Freihandelsfanatikerin Mariann Fischer Boel gegründet. Die HLG schlägt vor, den gegenwärtigen EU-Mechanismus und die nationalen Marktunterstützugnsmassnahmen - die als unfairer Wettbewerb  bezeichnet werden - durch private Regulierungsinstrumente zu ersetzen! Dieser Plan hängt gänzlich von einer Kombination ab, bei der rein hypothetisch der "gute Wille" riesiger Nahrungsmittelkartelle vorausgesetzt wird, die von sich aus kleinen Milchbauern einen fairen Preis anbieten - und der Einführung von finanziellen „Futures"- Derivatmärkten, die die Bauern „schützen" sollen!

Eine prominente Führungsperson der französischen unabhängigen Milchproduzenten Organisation (APLI)  sagte auf Nachfrage,  dass die HLG-Vorschläge die Zerstörung des Milchsektors beschleunigen werde. Seit April 2009 hätten allein in Frankreich über 1000 Milchbauern pro Monat ihren Betrieb dicht machen müssen.

In Deutschland müssen auch immer mehr Milchviehbetriebe verkaufen. „Sale and lease" sei das neue Modell, das immer mehr Bauern auf sich nehmen, um ihren Hof zu retten. „Man verkauft seinen Laden, und dann steigen Investoren ein", so Johanna Bose-Hartje vom BdM. Es gebe immer mehr Zusammenschlüsse von bäuerlichen Betrieben, um größere Firmen mit mehr Kapital zu bilden. Schon in den letzten Jahren war die Quote von Aufgaben von Höfen bei vier Prozent pro Jahr konstant geblieben, da bisher kein kostendeckender Preis für den Verkauf von Milch erreicht worden sei.

Werden Sie aktiv!

Die Bürgerrechtsbewegung Solidarität erhält ihre Finanzmittel weder durch staatliche Parteienfinanzierung noch von großen kommerziellen Geldgebern. Wir finanzieren uns ausschließlich durch Mitgliedsbeiträge und Spenden,

deshalb brauchen wir Ihre Unterstützung!

JETZT UNTERSTÜTZEN