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Japan Times befürwortet Glass-Steagall

Die internationale Diskussion um die Wiedereinführung eines Trennbankensystems im Sinne des Glass-Steagall-Standards hat jetzt auch Japan erreicht. Am 24. Juli schrieb die in Tokio erscheinende englischsprachige Tageszeitung [i]Japan Times[/i] über die von Obama hochgejubelte aber zahnlose Finanzreform des amerikanischen Senators Christopher Dodd:

„Trotz aller schönen Worte Dodds ist es schwer, überhaupt irgendwelche Veränderungen in der Finanzarchitektur zu sehen. Ganz im Gegenteil sind die Großen der Branche seit der Krise noch größer geworden, indem sie andere in Schieflage geratene Banken ganz oder zumindest ihre profitablen Teile verschlangen. Jetzt gibt es nur noch sechs große Finanzinstitute in den USA mit Tentakeln, die in alle Bereiche der Finanzwelt reichen.

Es gab keine tiefgreifende Untersuchung des Systems, keinen Versuch zu verstehen, was schiefgelaufen war und schon gar keinen Versuch, das System zu reorganisieren. Das ist ein Grund, warum die Reform nicht einmal ansatzweise der Glass-Steagall-Reform von 1930, die eine strikte Trennung von Geschäfts- und Investmentbanken bedeutete, nahe kommt.

In den 1980er Jahren wurde dieser Glass-Steagall-Standard aufgeweicht, als die Banken größer und cleverer wurden und Wege fanden, wie sie die Bestimmungen mehr und mehr umgehen konnten. Bis er schließlich in den 1990er Jahren unter der Regierung Clinton und ihrem Finanzexperten Robert Rubin von Larry Summers ganz aufgehoben wurde.

Jene Kommentatoren, die die Maßnahmen jetzt für die kühnsten seit Generationen ausgeben, liegen einfach falsch. Im besten Fall ist dieses Gesetz ein Versuch, die Exzesse, die die Clinton/Summers-Deregulierungen zuließen, zu dämpfen. Es ist so radikal wie eine Schönheitsoperation."

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