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Neuer Milchkrieg in Frankreich

Am letzten Wochenende haben französische Milchbauern neue Protestaktionen begonnen und die Lage wird sich schnell noch weiter aufheizen. Im Department Orne rief die Bauernvereinigung zu einem Boykott von Produkten auf, die von Lactalis verkauft werden, während in den Region Rhone-Alpen Marken wie Bel und Banduel Zielscheiben von Boykott-Aufrufen waren. In einem Supermarkt gingen Milchbauern mit ihren Kühen in den Verkaufsraum und überklebten die Milchprodukte mit neuen Preisen.

Den Grund für den neuen Ärger liefern die niedrigen Preise. Am 3. Juni 2009 hatte der größte französische Milchproduzenten-Verband, die Federation Nationale des Producteurs de Lait (FNPL), die vom rechtslastigen FNSEA Bauern-Verband kontrolliert wird, eine selbstmörderische Vereinbarung  mit der Milchverarbeitenden Industrie und dem Handel abgeschlossen. Darin wurde festgelegt, eine Tonne Milch zwischen 269 und 289 Euro zu verkaufen. Sollten die Preise "auf den Märkten" anziehen, wurde den Landwirten ihr Anteil am Anstieg versprochen. Die dem European Milk Board angeschlossenen Milchbauern hatten vehement davor gewarnt, sich darauf einzulassen. In Wirklichkeit kostet es 350 Euro, eine Tonne zu produzieren.

Vor zehn Tagen dann wurden die Preisverhandlungen für das dritte Trimester zwischen den Milchbauern und der verarbeitenden Industrie abgebrochen, als diese sich weigerten, den um 11% angestiegenen Marktpreis,  wie vereinbart, proportional an die Milchbauern weiterzugeben. Damit würden sie 325 Euro pro Tonne erhalten. Nach langen Monaten der Produktion unterhalb der Kosten ist das für die Bauern absolut überlebenswichtig.

Präsident Sarkozy hatte wohl gedacht, er hätte die Mehrheit der Bauern für seinen Präsidentschaftswahlkampf "in der Tasche". Diese Illusion ist nun verflogen, denn die Menschen realisieren, daß sie, wie einst im Feudalismus Grafen und Prinzen nun dem "freien Markt" ausgeliefert worden sind. In dieser Situation ist die Wahlkampagne von Jacques Cheminade, Präsident der [i]Solidarite et Progres[/i] der einzige Lichtblick für all diejenigen, die das Gemeinwohl und ihre Existenz verteidigen wollen.

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