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EU und IWF zerstören den griechischen Lebensstandard, während die Banken profitieren

Die  „Geier-Troika" - wie EU, EZB und IWF inzwischen bezeichnet werden - hat Griechenlands brutale Sparpläne und den beabsichtigten Abbau des Haushaltsdefizits begutachtet und daraufhin die zweite Tranche des 110 Milliarden Euro schweren EU- und IWF-Rettungspakets in Höhe von 9 Milliarden Euro freigegeben. Während man in Athen hofft, das Defizit von 13,6% auf 8,1% des Bruttosozialproduktes reduzieren zu können, erwartet man gleichzeitig, daß die Wirtschaft um  4% (!) schrumpfen wird.

Bekanntermaßen werden die Hilfsgelder an die europäischen Banken weitergereicht und so wird der Lebensstandard der griechischen Bevölkerung zerstört, während die Banken gerettet werden. Nach Bekanntwerden der Zahlungszusage schossen die Aktien griechischer Banken in die Höhe. So gewannen die Aktien der EFG Eurobank Ergasias SA 70 Prozent. Diese Bank gehört dem griechischen Banker und Schiffs-Tycoon, Spiro Latsis, der schon mal EU-Kommissionspräsident Barroso kostenlosen Urlaub auf seiner Luxus-Yacht gewährt.

Auch die Aktien von Alpha-Bank und Piräus Bank legten um 50 Prozent zu, trotz der Tatsache, daß diesen Banken ohne die Unterstützung der EZB nicht überleben könnten. Die EZB hält 40 Milliarden in griechischen Regierungsanleihen, dazu kommen nochmals als Sicherheiten 110 Milliarden an Staats- und Bankpapieren. Die Bestände an griechischen Finanztiteln könnten sich in der nächsten Zeit auf bis zu 200 Mrd. € anhäufen. Außerdem erwartet die EZB eine "zweite Welle" in der Schuldenkrise, berichtet [i]Capital.gr [/i]

Aber trotz allem war die Troika immer noch zufrieden, und verlangte von der Regierung, sich anzustrengen, um die „sofortige Kontrolle" über den öffentlichen Sektor zu bekommen. Ansonsten würde die dritte Tranche nicht ausgezahlt. „Sofortige Kontrolle" bedeutet, die Belegschaft des öffentlichen Sektors zu kürzen und öffentliche Wirtschaftseinheiten zu privatisieren. Es bedeutet auch „Liberalisierung" der Energieprodukte, was den Verkauf von 35 bis 40 Prozent der Kapazität beinhaltet. Athen hat schon angekündigt, dass die Bücher von staatlichen Kliniken, Technischen Universitäten, Gemeinden und anderen Bereichen des öffentlichen Sektors überprüft werden, angeblich um gegen "Korruption" und "Missmanagement" zu ermitteln.

Vorläufig haben die 32000 Mitarbeiter der Vereinigung griechischer LKW-Eigentümer und -Fahrer ihren Streik gegen die "Liberalisierung" ihres Gewerbes außer Kraft gesetzt, abhängig von weiteren Verhandlungen mit der Regierung. Die Arbeiter des öffentlichen Energieversorgers (PPC) haben angekündigt, sich gegen den Verkauf von 40% der Kraftwerke der PPC zur Wehr zu setzen. Nikos Fotopoulos, der Vorsitzende der Gewerkschaft GENOP erklärte: „Unser Kampf ist nicht für uns, er ist für die Verbraucher und deshalb werden wir [mit unserem Widerstand] bis zum Äußersten gehen." Die Arbeiter fühlen sich von der Regierungspartei PASOK verraten, die bis vor kurzem enge Beziehungen zu den Gewerkschaften hatte.

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