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Brände in Russland sind kein Klimaphänomen, sondern Resultat der IWF-Schockpolitik nach 1991

Nicht nur die Industrieproduktion, sondern auch der ländliche Raum Rußlands wurde mit der geopolitischen IWF-Schocktherapie seit dem Kollaps der Sowjetunion 1991 und dem daraus resultierenden Rückgang der Bevölkerung verwüstet. Die Volkszählung im Jahre 2002 ergab, daß seit 1991 fast ein Drittel von 155 000 russischen  Dörfern verschwunden waren. Etwa 13000 Dörfer wurden völlig aufgegeben und weitere 35000 werden von nur 10 oder weniger Menschen bewohnt -  allesamt ältere Menschen, die das Land nicht mehr bewirtschaften können.

Arkady Tischkow, stellvertretender Direktor des geographischen Instituts bei der Russischen Akademie der Wissenschaften schätzte in einem Interview mit [i]Itar-Tass[/i],  dass 95% der Brände im Gefolge des Kollapses der ländlichen Infrastruktur aufgetreten sind. "Brände sind ziemlich natürlich in einer Situation, in der große Flächen des europäischen Russlands gegenwärtig mit Gras überwuchert sind, wo es verlassenes Grasland und Weideflächen gibt, die ziemlich nahe an Dörfern und Städten liegen. ... Daß das entflammt, ist nur eine Frage der Zeit."

Tischkow wies auch auf ausgetrocknete und verlassene Torfmoorflächen an, was noch schlimmer durch die Trockenheit wird. „Die Kontrollsysteme der Wasserstände in der Moskau-, Twer-, Ryazan- und Vladimir-Region sind ruiniert und damit kann man den brennenden Torf nicht schnell bewässern," sagte er Itar-Tass. Das Resultat sind anhaltende unterirdische Brände.

Der Wissenschaftler betonte, der globale Klimawandel habe mit der Krise nichts zu tun. Die abnorme Hitze habe das Problem nur verschärft. "Der Bundes-Walddienst wurde abgeschafft und das Staatskomitee für Ökologie im Jahr 2000 aufgelöst. Außerdem erließ man neue Bestimmungen für die Wälder, wonach diejenigen Konzerne, die die Wälder für gewerbliche Nutzung pachteten, auch für die Brandkontrolle verantwortlich wurden." Damit wurden ganze Sektoren der Wirtschaft privatisiert bzw. abgeschafft - Forstämter, der staatliche Waldschutz. Tishkov verlangt die Wiederherstellung des nationalen Walddienstes sowie weitere Maßnahmen, um das ländliche Rußland wieder staatlich zu verwalten.

 

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