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China beschleunigt Bau von Kernkraftwerken

Parallel zum offensiven Programm, die Kernenergie-Kapazitäten in den nächsten zehn Jahren auf 80 GW zu verdoppeln und im folgenden Jahrzehnt zusätzlich 120 GW zu installieren (in mehr als 200 Anlagen), erweitert China seine eigene nukleartechnischen
Produktionsmöglichkeiten und verringert so die Abhängigkeit von Importen. Zum Beispiel wurde kürzlich angekündigt, dass Chinas [i]First Heavy Industries[/i] den Reaktordruckbehälter für die erste Einheit des geplanten Xianning Kernkraftwerkes herstellen wird. Diese Fähigkeit ist äußerst wichtig, da die Schmiedekapazitäten für den Reaktorbau weltweit sehr gering sind und man im Westen nach Auftragserteilung generell mit mehreren Jahren Wartezeit rechnen muß. Während die meisten Kernkraftwerke Chinas bisher in der Küstenregion angesiedelt sind, wird das Kraftwerk in Xianning (Provinz Hunan) zu den ersten Atomkraftwerken im Landesinneren gehören. Es wird eins von vier Kraftwerken sein, die mit einem AP1000 Druckwasserreaktor von [i]Westinghouse[/i] ausgerüstet werden.

Auch wenn die Reaktoren von ausländischen Firmen wie z.B. in diesem Fall von Westinghouse gebaut werden, enthalten die Verträge Klauseln, die bestimmen, daß ein bestimmter Prozentsatz der Kraftwerkskomponenten von chinesischen Firmen vor Ort gebaut werden muß. In absehbarer Zeit beabsichtigt China, eine Lizenz der Westinghouse-Technik zu erwerben und die Anlagen vollständig im Inland zu produzieren. Inzwischen verfügt China aber auch über selbstentwickelte Reaktortypen, die frei von US-Komponenten sind und somit keinerlei Exportbeschränkung unterliegen. Solch ein CNP-600 Druckwasserreaktor (mit 650 MW) wurde bereits für das Kernkraftwerk Chashma in Pakistan exportiert und am 1. August ging ein CNP-600 im Kernkraftwerk Quinshan (ca. 100 km südwestlich von Shanghai) ans Netz.

China nähert sich schnell dem Punkt der vollkommenen Unabhängigkeit beim Reaktordesign und -bau. Mit 24 Anlagen im Bau und weiteren in Planung sind die Chinesen dabei, das Tempo der 70er Jahre bei der Errichtung neuer Kernkraftwerke in den USA oder Westeuropa noch zu überflügeln.

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