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Anglo Irish Bank: Führt die Spur des Verbrechens nach London?

Offensichtlich hat die irische Bankenkrise mehr mit London als mit Dublin zu tun. So sehen es zumindest einige Beamte, die jetzt Hinweisen auf Irregularitäten bei der größten irischen Bank nachgehen. Die [i]Anglo Irish Bank[/i] erweist sich für Irland nach der staatlichen Übernahme mehr und mehr als Faß ohne Boden. Bisher hat der Staat allein für diese eine Bank mehr als 25 Mrd. Euro Hilfsgelder bereitgestellt und ein Ende ist nicht absehbar.

Beamte des [i]Office of the Director of Corporate Enforcement[/i] und des [i]Guarda Fraud Bureau[/i] untersuchen zur Zeit, ob es bei der Durchschleusung enormer Summen immer mit rechten Dingen zugegangen ist. So wurden tausende Dokumente und Computerdateien in der Bankzentrale in Dublin beschlagnahmt. Britische Staatsanwälte, kamen einem Rechtshilfeersuchen nach und hörten in dem Zusammenhang eine Reihe von leitenden Mitarbeitern von Finanzfirmen in London, darunter auch von Morgan Stanley, als Zeugen.

Ein besonderes Augenmerk der ermittelnden Beamten bezieht sich auf den Transfer von Einlagen in Höhe von 7,45 Mrd. Euro zwischen der [i]Anglo Irish Bank[/i] und dem Finanzdienstleister [i]Irish Life & Permanent[/i], der, wie vermutet wird, nur der Schönung der Bilanz der Bank dienen sollte. Zudem werden Kredite an ein kleinen „goldenen Kreis" von 10 Investoren in Höhe von 450 Mio. Euro untersucht, die genutzt wurden, um Aktien der Bank zu erwerben. Der ehemalige Vorstandsvorsitzende der Bank, [i]Sean FitzPatrick[/i], war im Mai kurzzeitig verhaftet und verhört worden.

Die bisher untersuchten möglichen Vergehen könnte sich als Kleinigkeiten entpuppen, wenn man die wirklich großen Fragen untersuchen würde: Wer lieh [i]Anglo[/i] die Milliarden, die dann in den Immobiliensektor flossen? Hier führt die Spur nach London, dessen Banken das kleine Nachbarland quasi als eine weitere „Offshore-Operation" betrachteten, insbesondere für Hedgefonds. Und dann natürlich die Frage: Wer verkaufte der irischen Regierung den Wahnsinnsplan, für die Verbindlichkeiten der maroden Banken in Höhe von 440 Mrd. Euro zu bürgen? 440 Milliarden sind mehr als das Doppelte des Bruttoinlandsproduktes. Die irische Staat hat bereits 46 Milliarden Euro für notleidende Banken gezahlt, wovon mit mehr als 25 Mrd. Euro der Löwenanteil an die Anglo Irish Bank ging. Bloomberg berichtete, daß einer der Berater für Finanzminister Brian Lenihan bei der Ausarbeitung des Bankenrettungsplanes der Regierung der ehemalige [i]UBS[/i] Banker [i]David McWilliams[/i] gewesen sei.

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