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Japan entwickelt eigenen Thoriumreaktor

Bei einer Pressekonferenz in Tokio am 5. Oktober gab der japanische Wirtschaftsverband Kaidanren (dem deutschen BDI vergleichbar) bekannt, daß die Firma [i]International Thorium Energy Technology Inc.[/i] (IThEMS), den Bau des weltersten kommerziellen Flüssigsalz-Thoriumreaktors (Th-MSR) plant. Dieser Reaktortyp benutzt Thoriumfluorid, das in geschmolzenem Salz aus Lithium und Berylliumfluorid (FLiBe) gelöst ist. Da der Th-MSR mit einem flüssigem Brennstoffgemisch aus Uran und Thorium arbeitet, kann wie beim Kugelhaufenreaktor der Brennstoff kontinuierlich zu- und abgeführt werden. Bei diesem Prozeß wird kein Plutonium produziert - im Gegenteil zugemischtes Plutonium kann sogar vernichtet werden (Transmutation). Auch ist der Anteil an stark- und schwachstrahlendem Abfall sehr gering.

Der hauptsächliche Grund, warum Japan zum Th-MSR neigt, ist, weil diese Reaktoren in einem Reaktorgefäß unter normalem Druck stehen und nicht unter hohem Druck wie die gegenwärtigen Druckwasserreaktoren. Da Japan in einer hochriskanten Erdbebenzone liegt, fallen bei herkömmlichen Reaktoren erhöhte Investitionen für die Erdbebensicherheit an. Bei einem Leck im Th-MSR würde das austretende geschmolzene Salz sofort erstarren und für niemanden eine Gefahr darstellen.

Bereits in den 90er Jahren, lange bevor das indische kerntechnische Programm der Welt vorgestellt wurde, hatten japanische Kernforscher die indischen Institute besucht, in denen die Thorium-Brennstoff-Forschung betrieben wird. Bis jetzt plant IThEMS mit einer Anfangsfinanzierung von etwa 300 Millionen Dollar einen Mikro-Reaktor mit der Energieerzeugung von 10 MW zu bauen. Langfristig soll dann ein größerer 200 MW Th-MSR entwickelt und gebaut werden.

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