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EU-Militärmissionen: Vorwand zur Abschaffung der Wehrpflicht

Die internationalen Militärmissionen der EU-Mitgliedsländer werden dazu benutzt, die nationalen Verteidigungskräfte der Länder entlang imperialer Richtlinien zu verändern. Der Vorsitzende des UN-Militärkommitees (CEUMC), der frühere schwedische Oberbefehlshaber Hakan Syrén, ließ in einem Interview im schwedischen Radio am 6. November die Katze aus dem Sack, als er über die Bedeutung der Europäischen Battle Groups (Gefechtsverbände) sprach, die am 1. Januar 2007 aufgestellt wurden.

„Das war ein wirklich wichtiges Werkzeug, um die schwedischen Verteidigungskräfte umzugruppieren. Denn sonst hätten wir kein gutes Argument gehabt, um das Nachschub-System für das Militärpersonal zu verändern. Der Gefechtsverband brauchte eine vollständig unterschiedliche Reaktionszeit von zehn Tagen. Ohne [die European Battle Group] hätten wir kein Gefühl dafür schaffen können, daß es wichtig ist, bereit zum Ausrücken zu sein, statt nur den Frieden und die Freiheit unseres eigenen Landes zu verteidigen." Als der Journalist versuchte, über die Nützlichkeit der internationalen Kampfverbände zu sprechen, wiederholte Syrén: "Wir sollten nicht vergessen, dass das ein phantastisches Werkzeug ist, um die Verteidigungskräfte umzugestalten. ... Eine Möglichkeit, um Schnelligkeit in der Veränderung der Verteidigungskräfte zu bekommen." Schweden hat dieses Jahr im Juni endgültig das System der Wehrpflicht abgeschafft und ist völlig auf eine Berufsarmee umgestiegen.

Syren zeigte sich sehr angetan von der neuen Entente Cordiale zwischen Frankreich und England, ihrem kürzlich abgeschlossenen Vertrag über die Zusammenlegung und gemeinsame Nutzung militärischer Kapazitäten. "Das ist ein Eisbrecher. Er sollte es für andere Länder möglich machen, gemäß dem Lissabon-Vertrag die Zusammenarbeit zu vertiefen."  In Skandinavien gibt es wieder Diskussionen um eine nordische Verteidigungs-Union.

Syrén will "mehr Flexibilität" im Konzept für die Europäischen Gefechtsverbände: „Wenn wir auf einen Konflikt warten, der in das Konzept hineinpasst, werden wir lange warten müssen." Man könnte sie für humanitäre Hilfe gebrauchen wie in Haiti oder für die Überwachung von Referenda und Wahlen. Syren bestätigte vorsichtig (er hob hervor, dass ein Einsatz den Konsens aller EU-Mitgliedsländern sowie des betroffenen Landes braucht), dass sein Stab Eingreifpläne für verschiedene Ländern vorbereitet hat, wie zum Beispiel Sudan oder Somalia, sowie in Gaza.

In seiner Funktion als CEUMC ist Hakan Syrén Berater für die EU-Außenpolitik, die von Lady Catherine Ashton geführt wird. Syrén gehört zur Marine, dem am stärksten britisch-orientierten Arm der schwedischen Verteidigungsverbände. Früher war er Vorsitzender des Militärischen Nachrichtendienstes.

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