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China setzt Thorium-betriebenes Kernenergie-System in Gang

Die Chinesische Akademie der Wissenschaften (CAS) setzte bei einer Konferenz in Shanghai am 25. Januar diesen Jahres offiziell ihr Projekt für „die Zukunft fortgeschrittener Kernspaltungsenergie - das Thorium-betriebene Flüssigsalz-Reaktor-System" in Gang. Das berichtete [i]Wen Wei Po[/i], eine in Hongkong ansässige Zeitung, die sich auf Nachrichten über fortgeschrittene Technologie spezialisiert hat. Das Ziel des Projekts ist, in ca. 20 Jahren ein neues, auf dem Thoriumkreislauf-basiertes Kernenergiesystem zu entwickeln. [i]Wen Wie Po[/i] zitierte den leitenden Forscher des CAS Schanghai-Instituts für angewandte Physik, Xu Hongjie. Er sagt, Kernenergie werde Chinas zukünftige Energiegrundlage sein, da fossile Brennstoffe sich erschöpften, Sonnen- und Windenergie nicht stabil genug seien und der Einsatz der Wasserkraft schon seine Grenzen erreicht habe. Kernenergie werde hohe Energiedichten zur Verfügung stellen, niedrige Kohlenstoff-Ausstöße liefern und das Potential für langfristige Entwicklung bieten, sagte Xie Hongjie.

Der gegenwärtig eingesetzte Kernbrennstoff Uran-235 ist ziemlich selten und werde bald zur Neige gehen. Deshalb, so Xu Hongxie „brauchen wir einen besseren Ofen, der mehr Brennstoff verbrennen kann." China hat eine große Energie-Nachfrage, aber es hat auch genügend Thorium-Ressourcen (in der inneren Mongolei). Wenn Thorium für Kernenergieerzeugung eingesetzt wird, brauche China keine Sorge wegen der Energie-Sicherheit haben. Die neuen Reaktoren, die den Thorium-Zyklus nutzen sollen, können kleiner als die bisherigen ausgelegt und deshalb wirtschaftlich flexibler eingesetzt werden. Sie produzieren sehr wenig Abfall, und aufgrund des Designs besteht keine Gefahr einer Kernschmelze.

Chinas neues Programm ist bis jetzt die größte Thorium-MSR-Initiative eines Landes. Die Vereinigten Staaten waren in den 50er Jahren die Vorreiter dieser Technologie mit einem Prototyp bei Oak-Ridge und einem operationellen Reaktor von 1965 bis 1969.  Jetzt plant Indien, das weltweit über die größten Thoriumvorkommen vorfügt, sechs Schwerwasser-Thorium-Reaktoren. Laut der Webseite [i]Wired Science[/i] wird das chinesische Programm vom Sohn des früheren chinesischen Präsidenten Jiang Zemin, Jiang Mianheng, geleitet. Er ist einer der Vizepräsidenten der Chinesischen Akadeie der Wissenschaften. Unter seiner Leitung besuchte letztes Jahr eine Delegation Oak Ridge, wo die chinesischen Pläne besprochen wurden.

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