06131-237384info@bueso.de

Schluß mit der Nahrungsmittelspekulation! Unerschwingliche Getreidepreise treffen Ägypten und Nordafrika

Nordafrika ist die größte Weizenimportregion der Welt. In den vergangenen Jahren gingen 17% der weltweiten Weizenimporte in die von diesen Importen abhängigen Nationen Nordafrikas: Ägypten, Marokko, Mauretanien, Algerien, Tunesien und Libyen.  Im vergangenen Jahr bedeutete dies z.B., daß von den 2009-2010 weltweit 133 Mio. t Importweizen 21,4 Mio. t nach Nordafrika geliefert wurden. Nun sind die mehr als 165 Millionen Menschen in dieser Region mit unerschwinglich hohen Weizenpreisen konfrontiert - und das gleiche gilt auch für die Preise von Mais und anderen importierten Grundnahrungsmitteln.

„Man muß jetzt eine Obergrenze für die Preise festlegen", betonte Lyndon LaRouche am 14. Februar. Helga Zepp-LaRouche hatte diese Forderung schon am Wochenende erhoben, als Teil des Übergangs zu einer neuen weltweiten Kreditpolitik auf der Grundlage der Wiederherstellung des Glass-Steagall-Prinzips. Das sei notwendig, um das Chaos und Massensterben zu vermeiden, das unvermeidlich wird, wenn man die Spekulationen weiter toleriert und das tote monetaristische System weiter mit Rettungsgeldern stützt. Und: besonders diese Region braucht große Wasser- und Energieprojekte - um Wüsten zu begrünen und die landwirtschaftliche Produktionsfläche drastisch ausweiten zu können. Dafür ist der Einsatz der Kernenergie für effektive Meerwasserentsalzung unverzichtbar.

Einige Zahlen über die extreme Lage bei der Nahrungsmittelversorgung in Nordafrika unterstreichen die dramatische Lage. In Ägypten leben heute 82 Millionen Menschen, für die jährlich 9 Mio. t Weizen importiert werden. In den Maghrebstaaten weitere 83 Millionen, die alle von Nahrungsmittelimporten abhängig sind, und jährlich rund 13 Mio. t Weizen importieren müssen:

[i]Mauretanien[/i] mit 3,4 Mio. Einwohnern erzeugt praktisch keinen Weizen und importiert jährlich 330.000 t.

[i]Marokko[/i] hat 32 Mio. Einwohner, produziert 1,5 bis 4 Mio. t Weizen und importiert 4,5 bis 7 Mio. t jährlich.

[i]Algerien[/i] mit 34,5 Mio. Einwohnern erzeugt jährlich 1,5 bis 2,5 Mio. t und importiert 4,5 bis 7 Mio. t.

[i]Tunesien[/i] mit 10,5 Mio. Einwohnern erzeugt jährlich 1 - 1,5 Mio. t und importiert 1,5 bis 2 Mio. t.

[i]Libyen[/i] mit 6,4 Mio. Einwohnern erzeugt überhaupt keinen Weizen und importiert 1 Mio. t Weizen, außerdem 500.000 t Weizenmehl, Makkaroni und Teigwaren.

Die zweitgrößte Weizenimportregion der Welt ist der „Mittlere Osten", wie ihn das US-Außenministerium bezeichnet (Libanon, Irak, Iran, Israel, Jordanien, Kuwait, Saudi-Arabien, Jemen, die Vereinigten Arabischen Emirate und Oman) mit einem jährlichen Bedarf von 18 bis 20 Mio. t. Rund ein Drittel der weltweiten Weizenexporte geht in diese beiden Regionen - Nordafrika/Ägypten und der Mittlere Osten. 

Vor allem die Spekulation mit Nahrungsmitteln muß sofort beendet werden. Das Volumen der Futures-Wetten auf Getreide ist stark angewachsen, vor allem, weil inzwischen ganze Schwärme von Finanzheuschrecken über die Warenhandelsbörsen in Chicago, Kansas City und Minneapolis herfallen. In der Woche bis zum 8. Februar weiteten die Hedgefonds- und Geldmanager (nach den Daten, die die US-Regierung am 11. Februar veröffentlichte) ihre „net-long"-Positionen für Weizen - also ihre Wetten darauf, daß der Weizenpreis weiter ansteigen wird - um 19% auf 51.787 Verträge aus, den höchsten Stand seit August 2008, als es weltweit in 40 Nationen zu Hungeraufständen kam.

Als am 9. Februar der Monatsreport des US-Landwirtschaftsministeriums erschien, aus dem hervorging, daß die weltweiten Weizenvorräte weiter sinken, sprangen die Weizen-Futures (zur Lieferung im März) an der Chicagoer Warenhandelsbörse (CBOT) auf einen Höchstand von 8,9325 $/Scheffel. Damit hat sich dieser Preis seit Juli letzten Jahres mehr als verdoppelt.

Werden Sie aktiv!

Die Bürgerrechtsbewegung Solidarität erhält ihre Finanzmittel weder durch staatliche Parteienfinanzierung noch von großen kommerziellen Geldgebern. Wir finanzieren uns ausschließlich durch Mitgliedsbeiträge und Spenden,

deshalb brauchen wir Ihre Unterstützung!

JETZT UNTERSTÜTZEN