06131-237384info@bueso.de

Schweizer Unternehmerverband warnt vor Atomausstieg

[i]Der Dachverband der Schweizer Wirtschaft, economiesuisse, der 30.000 Unternehmen mit etwa 1.5 Mio. Beschäftigten vertritt, hat in einer Pressemitteilung vom 25. Mai das Atomausstiegsszenario der Schweizer Regierung angegriffen. Die Bundesrat in Bern hat als spätesten Ausstiegstermin das Jahr 2034 festgelegt. Es folgen Auszüge aus der Erklärung [url:"http://www.economiesuisse.ch/de/Seiten/_default.aspx]"Energieversorgung gefährdet, Parlament gefordert":[/url][/i]

„Da heute noch nicht absehbar ist, wann und wie die Kernenergie ersetzt werden kann, würde die Versorgungssicherheit in der Schweiz nach dem bundesrätlichen Entscheid gefährdet. Zudem würden höhere Preise die Bevölkerung und die Wirtschaft mit ihren Arbeitsplätzen massiv belasten. economiesuisse lehnt diesen unseriösen, widersprüchlichen und unverantwortlichen Beschluß ab. Die Alternativen des Bundesrates sind nicht glaubwürdig und basieren auf unrealistischen Annahmen.

Der Bundesrat hat sich entgegen seiner bisherigen Energiestrategie für den Ausstieg aus der Kernenergie entschieden und will damit die Option Kernenergie ausschließen sowie auf den Ersatz der bestehenden Kernkraftwerke verzichten. Heute tragen diese 40 Prozent zur Schweizerischen Stromproduktion bei. Die nach dem Abschalten entstehende Stromlücke soll durch Steigerung der Energieeffizienz, durch erneuerbare Energien sowie Importe und fossile Energien geschlossen werden.

Ob diese Rechnung aufgeht, ist heute indessen höchst unwahrscheinlich und konnte bisher nicht glaubwürdig dargelegt werden. Denn für seriöse Abklärungen zu den verfügbaren Alternativen, den volkswirtschaftlichen Konsequenzen sowie für die Entwicklung einer dringend nötigen Gesamtenergiestrategie fehlte die Zeit. Zudem wurde die Wirtschaft in diese für sie entscheidenden Weichenstellungen bisher nicht einbezogen. economiesuisse erachtet den Entscheid daher als verfrüht und stark wahltaktisch motiviert.

Schon heute muß die Schweiz im Winter rund 15 Prozent ihres Strombedarfs importieren. Da in Europa bereits mittelfristig gravierende Versorgungsengpässe drohen, sind zusätzliche Importe und die damit verbundene Auslandabhängigkeit für die Wirtschaft keine Option. ... Für die Schweizer Wirtschaft sind wettbewerbsfähige Strompreise von elementarer Bedeutung. Mit dem bundesrätlichen Entscheid droht nun ein massiver Preisanstieg. Die Schweizer Unternehmen, die bereits mit dem hohen Frankenkurs zu kämpfen haben, verlieren dadurch weiter an Wettbewerbsfähigkeit. Insbesondere die Arbeitsplätze im industriellen Bereich sind gefährdet. In der chemischpharmazeutischen Industrie beispielsweise entspricht jede Strompreiserhöhung um einen Rappen pro Kilowattstunde einer Erhöhung der Lohnsumme um 0,5 Prozent. Die Unsicherheit, die punkto Preise und Versorgungssicherheit nun herrscht, sowie das faktische Technologieverbot werden Innovationen und Investitionen in der Schweiz bremsen.

Um eine zuverlässige Stromversorgung sicherzustellen, ist der Bau einer großen Zahl von Gaskraftwerken unausweichlich. Diese werden jedoch die CO2-Bilanz der Schweiz massiv verschlechtern. Die Klimaziele werden dadurch nicht mehr zu erreichen sein. Damit werden die aktuellen Beschlüsse zum CO2-Gesetz obsolet. Zudem erhöhen Gaskraftwerke die geopolitischen Abhängigkeiten, sowohl bei der Versorgung wie auch beim Preis.

Legitimierung durch das Volk nötig

Das Parlament ist nun gefordert, eine wirtschaftsverträgliche Lösung zu finden und diesen unverantwortlichen Beschluß zu korrigieren. Dazu gehört insbesondere die Entwicklung einer Gesamtenergiestrategie unter Einbezug der Wirtschaftsverbände. Zudem sollte über das definitive Ausscheiden der Option Kernenergie erst entschieden werden, wenn das Potential der verfügbaren Alternativen seriös eingeschätzt werden kann und die technologischen Möglichkeiten der neusten Reaktorgeneration bekannt sind. Für die Wirtschaft ist klar, daß eine allfällige Abkehr von der bisherigen zuverlässigen, wettbewerbsfähigen, umweltfreundlichen und unabhängigen
Stromversorgung vom Volk legitimiert werden muß."

Werden Sie aktiv!

Die Bürgerrechtsbewegung Solidarität erhält ihre Finanzmittel weder durch staatliche Parteienfinanzierung noch von großen kommerziellen Geldgebern. Wir finanzieren uns ausschließlich durch Mitgliedsbeiträge und Spenden,

deshalb brauchen wir Ihre Unterstützung!

JETZT UNTERSTÜTZEN