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Legt Goldman Sachs still, nicht die Regierungen!

Die Hysterie über das zusammenbrechende Finanzkartenhaus jagt zur Zeit Bankiers, Politiker, und Ökonomen, gefolgt von dem Medientross von einer Notsitzung zur nächsten, von einer Konferenz zur anderen. Da gab es das Treffen in Jackson Hole (Wyoming, USA), das Alpach-Forum (Östereich) oder den Workshop am letzten Wochenende in Cernobbio (Italien). Und überall der Versuch, die Realität zu verdrängen und die Situation schön zu reden.

So zogen es auch die vom 3.-5. September beim [i]Ambrosetti-Workshop[/i] in Cernobbio unter Führung des EZB-Vorsitzenden Jean-Claude Trichet versammelten Bankiers, Ökonomen und Eurokraten vor, den Bankrott des globalen Finanzsystems zu ignorieren und sich statt dessen mit Lobpreisungen der Gesundheit des Euro gegenseitig zu überbieten, die nur durch die leichtfertige Budgetpolitik einiger Mitgliedstaaten gefährdet sei. Da die italienische Regierung den Charakter ihrer Haushaltskürzungen innerhalb von drei Wochen dreimal verändert hatte, kursierten in Cernobbio Gerüchte, daß die EZB möglicherweise keine weiteren italienischen Anleihen aufkaufen werde, wenn die Italiener nicht endlich „zur Sache kommen".

Tatsache ist, daß diese EZB-Käufe sowieso nicht funktionieren. Am 1. September schlossen die italienischen Zehn-Jahres-Anleihen trotz dieser Käufe bei 5,29%, ein Aufschlag von 331 Basispunkten gegenüber deutschen Regierungsanleihen. Die EZB macht die „unklaren Signale" der Regierung Berlusconi hierfür verantwortlich. In Cernobbio hieß es, die italienische Zusage, 131 Mrd. Euro zu kürzen, sei unzureichend. Der frühere Vorstandschef der Unicredito, Alessandro Profumo, der davon träumt, Nachfolger Berlusconis zu werden, forderte eine Kürzung der Ausgaben um 300 bis 400 Mrd.$., während der Ökonom Robert Mundell, der als einer der „Väter des Euro" gilt, eine Kürzung der Renten auf nur noch 40% des letzten Gehalts forderte, um die „Märkte zu beruhigen".

Tatsächlich ist der Versuch, EZB-Inverventionen mit Haushaltskürzungen zu verbinden, gescheitert, denn dies hat weder in Griechenland, noch in Irland und oder Portugal funktioniert. Als die EZB am 10.5. 2010 begann, griechische Bonds vom Markt zu kaufen, sanken die dafür zu zahlenden Zinsen kurzfristig auf 7,7%, aber schon 10 Wochen später waren sie wieder auf 10,43% angestiegen. Das gleiche Muster zeigte sich in Irland und Portugal, und als Portugal am 6. April dieses Jahres um ein Stützungspaket bat, lag die Verzinsung bei 8%, obwohl die EZB für rund 77 Mrd. Euro portugiesische Anleihen aufgekauft hatte.

Anstatt die Menschen und die Nationen zu opfern, sollten die Regierungen und Finanzinstitutionen das globale Finanzkasino schließen, das mit den Geldern der Zentralbanken den Kredit der Regierungen angreift, wie aus einem jetzt bekannt gewordenen Strategiepapier von Goldman Sachs vom 16.8. hervorgeht, das an Hunderte seiner Investmentkunden verschickt wurde. Darin rät Goldman Sachs seinen Kunden, mit Derivatpapieren gegen den Euro zu wetten und auf den Schweizer Franken zu setzen, und publiziert Daten über 77 europäische Banken unter Hervorhebung der besonders „wackeligen" Banken. Gleichzeitig hilft die Investmentbank der spanischen Regierung, ihre Bonds zu platzieren, was bedeutet, daß Goldman Sachs, seinen Kunden Produkte verkauft und gleichzeitig dagegen wettet.

Aber alle Tricks werden schon bald nicht mehr ziehen, denn nun strengt die US-Wohnungsfinanzierungsbehörde (FHFA) auf Grundlage einer Buchprüfung bei den staatlichen Hypothekenbanken [i]Fannie Mae[/i] und [i]Freddie Mac[/i] eine Klage gegen 17 der größten Finanzinstitute der Welt an. Die FHFA, die 2008 gegründet wurde, um die Umstrukturierung der Schulden der staatlichen Hypothekenbanken Fannie Mae und Freddie Mac zu überwachen, stellte im Verlauf ihrer Ermittlungen fest, daß ein Teil der riesigen Verluste dieser beiden Institute aus „Hypotheken-besicherten Wertpapieren" (MBS), die von den verklagten Banken gebündelt und verkauft wurden, durch „Falschdarstellungen und anderes unangemessenes Verhalten der in dieser Klage genannten Firmen und Individuen verursacht wurden... Die FHFA behauptet, daß diese Kredite einen anderen und riskanteren Charakter hatten als in den Beschreibungen der Vermarktungs- und Werbematerialien angegeben war, die Fannie Mae und Freddie Mac für diese Wertpapiere erhielten."

Diese Klage der FHFA könnte für einige Banken, die kurz vor dem Kollaps stehen, wie etwa die Bank of America, das Aus bedeuten und dadurch eine Kettenreaktion auslösen. Das ganze System ist jetzt, wie Lyndon LaRouche sagte, in einem Zustand, " in dem es reicht, irgendwo einen Stein herauszunehmen, um alles einstürzen zu lassen". Eine Reparatur des Systems ist unmöglich, es muß durch ein neues System auf der Grundlage des Glass-Steagall-Standards ersetzt werden.

Siehe auch: [url:"glass-steagall-aufruf"]Globale Zusammenbruchskrise außer Kontrolle: Aufruf für ein globales Trennbankensystem![/url]

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