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Tauwetter in russisch-japanischen Beziehungen

Mit dem gerade abgeschlossenen Besuch des russischen Außenministers Sergej Lawrow in Japan ist ein Durchbruch in den russisch-japanischen Beziehungen gelungen. Das Verhältnis der beiden Staaten war in der Vergangenheit immer wieder über die Kurilenfrage belastet. Die 1200 km lange Inselkette zwischen Hokkaido und Kamtschatka gehört seit Ende des 2. Weltkriegs zu Rußland. Aber die südlichsten Inseln werden von Japan beansprucht.

Bei Lawrows Gesprächen ging es jetzt aber in erster Linie um die Einbindung Japans in den wirtschaftlichen Aufbau und die Erschließung der großen Rohstoffreserven in Rußlands fernem Osten. In den Verhandlungen mit Japans Außenminister Koichiro Gemba wurden für japanische Geschäftsleute Erleichterungen im Reiseverkehr und bei Investitionen in Rußland vereinbart.

Die Zeitung [i]Yomiuri Shimbun[/i] bezeichnete die Entwicklung des großen Gasvorkommens in Chayanda (Jakutien) als einen möglichen Bereich der Zusammenarbeit. Mit Reserven von geschätzten 1,24 Billionen Kubikmetern Naturgas könnte dieses Gasfeld allein Japans Gasverbrauch für 13 Jahre stillen. Noch in diesem Jahr soll mit dem Bau einer 3000 km langen Pipeline von dem Gasfeld bis nach Wladiwostok begonnen werden. „Wenn diese Pipeline fertig ist, können wir jedwede Nachfrage nach Gas ob aus Japan, China oder Südkorea befriedigen“, wird Wladimir Wasilijew, Direktor einer Tochterfirma von [i]Gazprom[/i] in der Zeitung zitiert. In Wladiwostok wird man gemeinsam mit den Japanern eine Fabrik zur Gasverflüssigung bauen.

Die infrastrukturelle Erschließung von Rußlands fernem Osten wird von Ministerpräsident Wladimir Putin als nationale Priorität angesehen. Rußlands südöstliche rohstoffarme Nachbarn können von dieser Politik nur profitieren und auf Basis der stabilen wirtschaftlichen Zusammenarbeit wird auch eine Lösung territorialer Streitfragen möglich.

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