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In Japan und den Philippinen wird Kriegshysterie geschürt

Der amerikanische Raketenschutzschild, der zurzeit im Pazifischen Raum aufgebaut wird, ist nicht, wie behauptet, gegen Nordkorea gerichtet, sondern gegen China. Rußland und China haben das immer so gesehen, aber jetzt wird es auch in Publikationen in Japan bestätigt. Die Ankündigung Nordkoreas, einen zivilen Beobachtungssatelliten in den Erdorbit zu befördern, dient dabei als Vorwand. "Asia Times" vom 3. April schreibt, daß der geplante Satellitenstart Nordkoreas, als „Chance gesehen wird, einen Raketenangriff aus China zu simulieren“.

"Asia Times" zitiert Kosuke Takahashi, einen aus Tokyo berichtenden Journalisten von "Jane‘s Defence Weekly": „Ein anderer Grund , daß Japan und die US Streitkräfte Japan (USFJ) den nordkoreanischen Raketenstart so ernst nehmen, besteht darin, daß sich hier eine goldene Gelegenheit bietet, einen Raketenangriff aus China zu simulieren. Für die USA und Japan ist das so gut wie ein gemeinsames Manöver gegen einen chinesischen Scheinangriff.“

Ein anderer Experte, der in dem Artikel zu Wort kommt, ist Toshiyuki Shikata, Professor an der Teikyo Universität in Tokyo und ehemaliger Generalleutnant der japanischen Verteidigungsstreitkräfte: „China kann diesmal, da Nordkorea das Problem ist, keine Einwände gegen die gemeinsame amerikanisch-japanische Raketenabwehr erheben. Der Raketenstart Nordkoreas gewährt den USA und Japan eine gute Chance, die Abwehr von chinesischen Raketen zu üben.“

Neben den Kriegsvorbereitungen in der Golfregion wird von den Angloamerikanern jetzt im Fernen Osten ein zweiter Krisenpunkt geschaffen. Und so wie das britische Empire vor 107 Jahren Japan zum Krieg gegen Rußland und später gegen China aufstachelte, wird heute in vollkommen unangemessener Weise Kriegshysterie in Japan und auch in den Philippinen geschürt. In Japan werden sowohl auf dem Lande wie auch zu See Boden-Luft-Raketenbatterien in Stellung gebracht. Die Regierung der Philippinen hat für Mitte April eine Flugverbotszone über den nördlichen Landesteil verhängt und Fischern die Ausfahrt untersagt. Und das alles weil es die „extrem kleine Wahrscheinlichkeit“ gebe, so amtliche Verlautbarungen aus Japan, daß die nordkoreanische Trägerrakete auf ihrer Flugbahn scheitert und dann Trümmerteile auf die besagten Regionen stürzen könnten. Ob Abwehrraketen wohl etwas gegen Raketentrümmer ausrichten können?

Zu allem Überfluß wird der britische Premierminister Cameron am 10. April zu einem Staatsbesuch in Japan erwartet, bei dem es auch um Waffengeschäfte und „gemeinsame Verteidigungsanstrengungen“ gehen wird.

Um die Lage zu beruhigen, haben derweil Rußland und China diplomatische Schritte unternommen, um Nordkorea zu einer Terminverschiebung des Satellitenstarts zu bewegen.

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