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Argentinischer Finanzminister bei IWF/Weltbank: "Industrieländer sollten von Argentinien lernen"

"Die entwickelten Länder sollten von Argentinien lernen. Wir haben viele Wirtschaftskrisen erlebt und wissen, wie man damit umgeht" – durch wirkliche wirtschaftliche Entwicklung. So lautete die Botschaft des argentinischen Finanzministers Hernán Lorenzino gegenüber Medienvertretern während des Jahrestreffens von IWF und Weltbank in Washington diese Woche. Dem Radioprogramm [i]La Red[/i] sagte er, die Politik von IWF und Weltbank habe sich "über die Jahre so diskreditiert", daß sie nicht mehr viel Beachtung verdienen... sie haben wenig [mit den Interessen] einer souveränen Nation zu tun." Was in Spanien und Griechenland angewandt werde, sei Austeritätspolitik, die "den Menschen schadet und keine Lösung bietet." Kein einziges Land sei jemals aus einer Krise herausgekommen, "indem es den Binnenmarkt schrumpft und deshalb braucht man die Intervention des Staates."

[box:align=right;caption="Hernán Lorenzino, Finanz- und Wirtschaftsminister Argentiniens"][attachment:1][/box]Auf die negativen Bemerkungen gegen die argentinische Verstaatlichung der Ölfirma YPF, wie sie von Weltbankpräsident Zoellick, IWF-Chefin Lagarde und andern geäußert wurden, sagte Lorenzino: "Meine Antwort auf Zoellick lautet: Argentinien ist ein souveränes Land. Es trifft seine Entscheidungen nicht mit Rücksicht auf das, was internationale Agenturen sagen, sondern was die Präsidentin als das beste für Argentinien ansieht. Die argentinische Regierung akzeptiert keine Bedingungen und erst recht nicht von Einrichtungen, die sich durch ihre Fehler der Vergangenheit diskreditiert haben und die auch jetzt noch dieselbe Austeritätspolitik empfehlen und durchsetzen, die für die Krise verantwortlich sind. Ihre Politik führt dazu, daß die Bevölkerung immer mehr leidet, aber nicht die Banken, die verantwortlich sind und letztendlich von diesen Austeritätsmaßnahmen profitieren..."

Währenddessen geben die europäischen Nationen ihre Souveränität zugunsten des Diktats der bankrotten Finanzoligarchie immer weiter auf. Christine Lagarde kündigte großspurig an, der IWF habe jetzt Versprechungen von über 430 Mrd. $ für eine "globale Brandschutzmauer" zusammen. Dies zeige die "starke Entschlossenheit der internatinalen Gemeinschaft, die globale Finanzstabilität zu sichern und die weltwirtschaftliche Erholung auf festere Beine zu stellen." Lagarde verlangte dafür mehr Sparpolitik und "kollektiven Einsatz", um die "dunklen Wolken" zu vertreiben.

Eine gute Gelegenheit, direkt den "argentinischen Virus" in Europa zu stärken, haben dieses Wochenende die Franzosen. Sie können mit Jacques Cheminade einen Kandidaten wählen, der persönlich mit dem Land verbunden ist – aber vor allem das Prinzip gemeinsamer wirtschaftlicher Entwicklung souveräner Nationen und den Kampf gegen die Finanzoligarchie der City und Wall Street wie kein anderer verkörpert.

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