06131-237384info@bueso.de

Von Afghanistan bis Mali: Der Westen erntet, was er gesät hat

Die Massengeiselnahme in Algerien ist der jüngste Hinweis darauf, daß der britisch-saudische Plan für einen neuen 30jährigen Krieg mit endlosen Religions-, Konfessions- und Stammeskonflikten sich in Afrika, am östlichen Mittelmeer und am Persischen Golf weiter ausbreitet. Das Ziel dieser britischen Politik ist, wie wir oft beschrieben haben, eine massive Entvölkerung der Welt.

Die jüngsten Entwicklungen zeigen nur allzu deutlich die gewaltige Heuchelei der westlichen Mächte: Sie bekämpfen jetzt in Mali und Algerien Terroristen und Dschihadisten, mit denen sie sich vorher in Libyen zum Sturz von Gaddafi und heute noch gegen Assad in Syrien verbündet haben.

Der britisch-saudische Plan ist, in der ganzen islamischen Welt eine ständige blutige Konfrontation zwischen Sunniten und Schiiten zu schüren. Der Konflikt in Syrien, der in sein drittes Jahr geht, ist inzwischen ein bösartiger Konfessionskrieg sunnitischer Dschihadisten gegen Schiiten, Alawiten, Christen und andere Minderheiten. Saudi-Arabien bleibt der wichtigste Geld- und Waffenlieferant der terroristischen Banden.

Die noch größere Gefahr ist, daß die regionalen Konflikte im Nahen Osten und Afrika sich zu einer Machtprobe zwischen den Supermächten USA und Rußland/China ausweiten. Die Russen veranstalteten letzte Woche im östlichen Mittelmeer das größte Seemanöver seit dem Kalten Krieg und die russische Führung sieht in der im Aufbau befindlichen Raketenabwehr von USA/NATO immer noch einen Casus belli.

Auch in Südasien verschärft sich die Lage. Der pakistanisch-indische Grenzkonflikt flammt wieder auf und in Pakistan läuft eine brutale Offensive fundamentalistischer Sunniten gegen Schiiten. Allein bei Anschlägen in Quetta in der Provinz Belutschistan, die an Afghanistan und den Iran grenzt, starben fast hundert schiitische Gläubige. Die belutschische Gruppe Dschundallah organisiert seit zwei Jahren in der benachbarten iranischen Grenzregion Morde und Sabotageakte gegen die iranischen Revolutionsgarden.

In Afghanistan laufen letzte Vorbereitungen für Gespräche der USA mit den Taliban über eine Machtverteilung nach dem US-Abzug bis Ende 2014. Präsident Obama hat Präsident Karsai zu solchen Verhandlungen überredet - auch hier wieder mit eben den Kräften, gegen die USA und NATO seit 2001 Krieg führen.

[b]Mali und Algerien[/b]

Die salafistischen und wahabitischen Extremisten, die den harten Kern der Dschihadisten im Norden von Mali bilden, werden von Saudi-Arabien und Katar ausgesandt und bezahlt - und das mit Wissen und Duldung westlicher Institutionen und Strippenzieher wie Ex-Premier Tony Blair.

Bei der Eskalation der Destabilisierung Malis sind zwei Entwicklungen entscheidend: der anglo-französisch-amerikanische Krieg gegen Libyen mit der Ermordung von Staatschef Gaddafi sowie der Putsch in der Hauptstadt Bamako im März 2012. Im Rahmen des Kriegs gegen Libyen hatte die westliche Koalition Tuaregs aus der libyschen Armee mit Geld dazu verleitet, zu desertieren. Damit kam es zur ersten Verstärkungswelle für die Rebellen im Norden Malis. Als dann Gaddafi gestürzt wurde, erhielten diese Kräfte Zugang zu den libyschen Waffenarsenalen.
Unterdessen wurde die von Saudis und Katar gestützte „Al-Kaida im Maghreb“ zur vorherrschenden Kraft innerhalb der Rebellion, die sich nach dem Putsch in Bamako ausweitete, während der militärische Widerstand der Regierung geschwächt wurde. All dies deutet auf eine Steuerung von außen hin.

Der Anführer des Angriffs auf das BP-Ölfeld in Südalgerien, Mochtar Belmochtar, war in den 90er Jahren der Bewaffneten Islamischen Gruppe in Algerien beigetreten, um gegen die Regierung zu kämpfen. Dann wechselte er zur algerischen „Gruppe salafistischer Prediger und Kämpfer“, die sich später in Al-Kaida im Maghreb (AKIM) umbenannte, um den saudischen Ursprung zu verschleiern. Im Dezember spalteten er und einige andere sich wegen Streitigkeiten mit deren Emir von AKIM ab, erklärten jedoch, dieselben Ziele weiterzuverfolgen. Er ist ein bekannter Unterhändler bei Entführungen, bei denen sehr hohe Lösegelder gezahlt werden (Lösegelder sind für die Dschihadisten neben Drogen- und Waffenschmuggel die Haupteinnahmequelle).

Belmochtar arbeitete mit den Dschihad-Netzwerken in Libyen zusammen, die in den Mord an US-Botschafter Stevens in Bengasi verwickelt waren. Einem Dokument in der Washingtoner Kongreßbibliothek zufolge wurde er von Wisam Ben Hamid zu einer Militärparade in Libyen eingeladen. Dieser Ben Hamid wird darin als eigentlicher Anführer von Al-Kaida in Libyen beschrieben. Gleichzeitig war seine Miliz „Libyscher Schild“ für die Sicherheit des US-Konsulats in Bengasi verantwortlich.

[b]Was tun?[/b]

Das endlose Blutvergießen kann nur gestoppt werden, wenn die Kriegsfraktion in Großbritannien und den USA (inkl. ihrer Anhängsel in der NATO) entmachtet und die finanzielle und logistische Unterstützung der Dschihadisten durch Saudi-Arabien und Katar unterbunden wird.

Darüber hinaus muß den Ländern der ganzen Region eine wirtschaftliche Aufbauperspektive geboten werden, so wie wir das beispielsweise in unserem [i][url:"wirtschaftswunder"]Programm für Südeuropa, die Mittelmeerregion und Afrika[/url][/i] dargestellt haben.

Werden Sie aktiv!

Die Bürgerrechtsbewegung Solidarität erhält ihre Finanzmittel weder durch staatliche Parteienfinanzierung noch von großen kommerziellen Geldgebern. Wir finanzieren uns ausschließlich durch Mitgliedsbeiträge und Spenden,

deshalb brauchen wir Ihre Unterstützung!

JETZT UNTERSTÜTZEN