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Helga Zepp-LaRouche: Appell an US-Bevölkerung und Kongress zur Wiedereinsetzung von Glass-Steagall

[i]Helga Zepp-LaRouche appellierte in einer Audiobotschaft, die am 1. Mai auf der Internetseite des LaRouche-Aktionskomitees (www.larouchepac.com) veröffentlicht wurde, an die Bürger und Abgeordneten der Vereinigten Staaten, für das Glass-Steagall-Gesetz zu mobilisieren und es wieder in Kraft zu setzen.
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[h2]Alle Augen ruhen auf Amerika[/h2]

Ich appelliere aus Deutschland an Sie, an das amerikanische Volk und an den amerikanischen Kongreß. In Europa sind wir derzeit in einer existentiellen Krise. Die gesamte transatlantische Welt befindet sich in einer Zusammenbruchskrise, die noch sehr viel schlimmer ist als die der dreißiger Jahre. Aber es ist extrem wichtig, sich daran zu erinnern, welche politischen Entscheidungen damals in den dreißiger Jahren getroffen wurden. Denn in den Vereinigten Staaten hatten Sie Franklin D. Roosevelt, der Glass-Steagall - die Trennung der Banken - durchsetzte; er berief die Pecora-Kommission, er führte die Kreditpolitik des New Deal ein und baute die amerikanische Wirtschaft in einer Weise wieder auf, daß sie am Ende des Zweiten Weltkriegs die stärkste Volkswirtschaft der Welt war.

Wie Sie wissen, gingen die Dinge in Europa leider in eine ganz andere Richtung. Wir hatten Mussolini in Italien, Franco in Spanien, Petain in Frankreich, und in Deutschland kamen nach der brutalen Austerität Brünings Schacht und Hitler, mit den bekannten Konsequenzen.

Die Politik von Brüning, d.h., starke Einschnitte beim Lebensstandard der Bevölkerung, ist heute leider auch die Politik der Troika - also der Europäischen Zentralbank, des Weltwährungsfonds und der EU-Kommission - mit ihren Vorschriften, insbesondere für Südeuropa. Infolgedessen kollabieren und zerfallen die Volkswirtschaften in Südeuropa völlig. Der Lebensstandard geht den Bach hinunter, die Lebenserwartung sinkt. Dies sind lebensverkürzende Maßnahmen. Die Jugendarbeitslosigkeit liegt in einigen Ländern bei 60%. Die Selbstmordzahlen steigen.

Das verletzt die Menschenrechte, wie ein Sonderberichterstatter der Vereinigten Nationen feststellte, der gerade Griechenland besucht hat. Das Problem ist, daß die europäischen Nationen aufgrund des Charakters des Euro, der ein gescheitertes Experiment ist, und aufgrund der faktischen Diktatur der Brüsseler Bürokratie ihre Souveränität verloren haben. Aber die Spannungen zwischen den Südeuropäern - dem griechischen Volk, den Spaniern - und den Deutschen wachsen, weil man das deutsche Volk verantwortlich macht für die Politik von Brüssel und Kanzlerin Merkel. Auch die Spannungen zwischen Frankreich und Deutschland steigen wieder. Das ist sehr gefährlich: Einer der Übeltäter, ein Architekt der gescheiterten Euro-Politik, der frühere Chef der Eurogruppe Juncker, zog sogar die Parallele zu 1913. Er sagte, man sollte nicht meinen, daß eine Wiederholung solcher Entwicklungen wie jenen, die zum Ersten Weltkrieg führten, undenkbar sei.

Aufgrund der Zwietracht Europas und mit der gegenwärtigen Politik der EU- Diktatur ist es nicht möglich, diese Politik zu ändern. Solange die Länder in diesem Konstrukt verbleiben, haben sie keine Kontrolle über die eigene Politik. Außerdem macht es das politische System in Europa, das parlamentarische System, es den einfachen Bürgern sehr viel schwerer, mit ihren Abgeordneten in Verbindung zu treten, die der "Fraktionspflicht" unterliegen.

Sie in Amerika sind hier sehr im Vorteil: Sie haben das Privileg der Amerikanischen Revolution, der amerikanischen Verfassung, und ein politisches System, das es der normalen Bevölkerung erlaubt, mit ihren Abgeordneten, mit ihrem Senator zu reden, direkte Beziehungen zu ihnen zu haben und sie daran zu erinnern, daß sie für das Gemeinwohl der Bevölkerung verantwortlich sind. Das ist ein Privileg. Wir in Europa haben derzeit keine Souveränität, und deshalb ist sehr zu bezweifeln, daß die Lösung aus Europa kommen wird.

Seien Sie sich also bitte ihrer stolzen Tradition der Amerikanischen Revolution bewußt, des Erbes von Lincoln, von Roosevelt, von Martin Luther King. Und ich appelliere an Sie, die größte Mobilisierung zu beginnen, die Sie je gemacht haben, um Glass-Steagall durchzusetzen. Denn wenn der US-Kongreß Glass-Steagall durchsetzt, dann werden alle europäischen Länder sehr schnell folgen. Das ist der einzige Weg, den ich sehen kann, mit dem wir einer schrecklichen Katastrophe entkommen können.

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