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Mehr Bewegung für Glass-Steagall in Europa

In Spanien macht der Radio-Moderator Mitoa Campos, der mit der Bewegung "Wirkliche Demokratie Jetzt“ (DRY) verbunden ist, eine nationale Vortragsreise, in der er für die Einführung des Glass-Steagall-Trennbankensystems in Spanien wirbt. Wie Diariovasco.com berichtete, verglich Campos in einem seiner Vorträge die derzeitige Krise mit dem Krach der 1930er Jahre: „Damals war es eine Person, Pecora, ein Sizilianer, der zur Plage der Banken wurde. Seine Kommission untersuchte, was an der Wall Street geschehen war, und mit Roosevelts Unterstützung verklagten sie die mächtigsten Bankiers. In dieser Zeit wurde das Glass-Steagall-Gesetz geschaffen, das zur Rettung des Systems wurde. Es ist ein Konzept, das heute im gegenwärtigen System wieder eingeführt werden sollte, um uns zu retten und die Banken zur Trennung der Geschäftsbankaktivitäten von denen der Investmentbanken zu zwingen.“

In Italien sagte der Ökonom Nino Galloni am 28.6. in einem Interview im Online-Magazin Abruzzoweb, es wäre sehr leicht, das notwendige Geld für den Wiederaufbau L’Aquilas nach dem jüngsten Erdbeben aufzutreiben, wenn ein Glass-Steagall-Gesetz eingeführt würde.

Währenddessen zeigte sich im Europaparlament, daß auch dort der Kampf für Glass-Steagall keineswegs beendet ist. Am 3.7. stimmte das Europaparlament über den Antrag der britischen Abgeordneten McCarthy (Labour) zur Bankentrennung in der EU ab. Ein vom italienischen Abgeordneten Claudio Morganti vorgeschlagener Zusatz wurde mit 622 Ja-Stimmen, 22 Nein-Stimmen und 19 Enthaltungen angenommen.
Der Zusatz lautet: „...In Anbetracht dessen, daß die Verabschiedung des Glass-Steagall-Gesetzes von 1933 über Bankentrennung in den Vereinigten Staaten dabei half, die schlimmste globale Finanzkrise vor der jetzigen zu überwinden, und daß seine Aufgabe 1999 die spekulativen Investitionen und finanziellen Notlagen beträchtlich erhöhte...“. Dieser Zusatz rief offenbar die Finanzoligarchie auf den Plan gerufen, denn in einem entgegengesetzten Antrag hiess es „... da es keine Hinweise aus der Vergangenheit gibt, wonach ein Trennungsmodell in positiver Weise dazu beigetragen hätte, eine zukünftige Finanzkrise zu vermeiden oder deren Risiko zu vermeiden...“ 396 Abgeordnete stimmten zu, 288 dagegen und 17 enthielten sich. Nun muß ein Entwurf für eine Richtlinie ausgearbeitet werden, die der Richtung dieser Anträge entspricht.

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