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Österreich vor der Wahl: Schweizer Trennbankendebatte zieht Kreise

Die Mobilisierung im Schweizer Parlament für eine strikte Bankentrennung hat dieses Thema auch in Österreich neu belebt. Zu den österreichischen Nationalratswahlen am kommenden Sonntag befragte die Webseite www.format.at verschiedene Kandidaten zu wirtschaftspolitischen Themen. Dabei sprachen sich sowohl der Parteiobmann und Spitzenkandidat des "Team Stronach"als auch der Spitzenkandidat der BZÖ für ein Trennbankensystem aus.

Frage an Frank Stronach (24.9.2013):
"Das Ausmaß der Verschuldung in den OECD-Staaten hat ein historisch einzigartiges Ausmaß angenommen und beträgt teilweise ein Vielfaches des jeweiligen BIPs. Der Grund dafür war, dass die Verschuldung von der Privatwirtschaft – vor allem aus der Finanzindustrie - in die öffentlichen Haushalte transferiert wurde. Wie sehen Sie diese Entwicklung?"

Stronach: "Jeder, absolut jeder Mensch in Europa muss diese Entwicklung mit großer Sorge betrachten. Die Politiker haben gewaltige Vorschüsse auf die Zukunft genommen, welche natürlich zulasten der nächsten Generation gehen. Die Tatsache, dass wir mehr Geld für Zinsen als für Bildung ausgeben lässt nur einen traurigen Rückschluss zu: wir wenden mehr Geld für die Vergangenheit auf als für die Zukunft. Speziell zu den Bankenhaftungen und Hilfen ist zu sagen, dass hier umgehend ein Umdenken eingefordert werden muss. Wir vom Team Stronach verlangen eine Abkehr von der Bankenhörigkeit der Politik und ein klares Nein zur „too-big-too fail-Mentalität“ und die Wiedereinführung des Trennbankensystems.

Auf dieselbe Frage antwortete der Spitzenkandidat der BZÖ, Josef Bucher, am 16.9.:
"Diese Entwicklung ist fatal, deshalb wäre eine Neuordnung des Finanzsektors in Europa auch so dringend. Nur wenn es gelingt diesen Teufelskreis zu durchbrechen, wird auch wieder die notwendige Stabilität für ein geregeltes Wirtschaftswachstum einkehren."

Zuvor wurde Bucher gefragt:
"Die Weltwirtschaftskrise 2008/09 war, das Resultat von Exzessen, im Konsum, im Immobilienbereich, von Fehlinvestitionen und spekulativen Blasen, ausgelöst durch Überangebot an billigem Geld über einen langen Zeitraum hinweg. Wurden Ihrer Meinung nach diese Fehlentwicklungen in ausreichendem Masse bereinigt?"

Bucher: "Nein, bislang wurde es verabsäumt, die Finanzmärkte neu zu ordnen. Dazu würde unserer Meinung nach zunächst einmal die Einführung des Trennbankensystems, d. h. die Trennung in Geschäfts- und Investmentbanken notwendig sein. Derzeit existieren in Europa hauptsächlich gemischte Bankenkonzerne, die ständig gerettet werden müssen, obwohl das für den Investmentbankenbereich nicht notwendig wäre."

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