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Massive Kürzungen bei Nahrungsmittelhilfe für bedürftige Amerikaner

Am 1. November sind massive Kürzungen bei der Nahrungsmittelhilfe in den USA (Food Stamps) in Kraft getreten. Der US-Sender MSBNC hatte am 31.10. in einer Sendung mit dem Titel „Amerikas neue Hungerkrise“ gewarnt. Das Land werde über die „Hungerklippe“ stürzen, mit einem gewaltigen Ansturm auf die Suppenküchen und Tafeln im Land.

Offiziell sind heute 16,2% der Amerikaner arm. Jeder sechste Amerikaner ist so arm, daß er staatliche Lebensmittelmarken bezieht (das „Programm für ergänzende Lebensmittelhilfe“, kurz SNAP). Nun sind diese 48 Millionen Amerikaner unmittelbar von Einsparungen bei der Lebensmittelhilfe in Höhe von 5 Mrd.$ betroffen. Dies geht darauf zurück, daß Präsident Obama bewußt entschieden hat, das 2009 im Rahmen seines Konjunkturprogramms eingeführte erweiterte Lebensmittelmarken-Programm auslaufen zu lassen, trotz eindeutiger Warnungen vor den Konsequenzen von verschiedenen Seiten. Und die Republikaner möchten den Präsidenten noch übertreffen und führen im Kongreß eine Kampagne für noch mehr Kürzungen. Derzeit wird im Vermittlungsausschuß im Rahmen der Verhandlungen über das Landwirtschaftsgesetz beraten.

MSNBC wies auch darauf hin, daß die Suppenküchen schon jetzt überlastet sind, weil immer mehr Amerikaner Lebensmittelhilfe benötigen. „Jede Woche kommen neue Leute“, wird der Leiter einer Suppenküche in New York zitiert, „die Zahlen sind einfach explodiert“. Reuters zitiert die Aktivistin Ellen Vollinger vom Forschungs- und Aktionszentrum für Ernährung: „Die Menschen leben am Abgrund... Für die Betroffenen ist das keine abstrakte Metrik. Es sind Dollars, die sie brauchen, damit Essen im Kühlschrank ist.“

Die Kürzungen, die ab 1. November greifen, entsprechen nach einer Analyse des Zentrums für Prioritäten im Haushalt und in der Politik (CBPP) nach den Maßstäben des US-Landwirtschaftsministeriums ungefähr 16 Mahlzeiten pro Monat für eine dreiköpfige Familie. Infolge der Kürzungen fürchten Einzelhandelsketten und Lebensmittelhändler einen weiteren Rückgang der Konsumausgaben, meldete das Wall Street Journal. Die Kürzungen träfen insbesondere Lebensmittelhändler, Diskontläden, Ein-Dollar-Geschäfte und Tankstellen, die auf ärmere Kundschaft ausgerichtet sind. Von den Kürzungen sind nach Angaben des CBPP auch Hunderttausende Veteranen betroffen. 2011 waren die Haushalte von 900.000 Veteranen mit ihren Familien auf die SNAP-Hilfen angewiesen.

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