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Griechenland: EU-Oligarchie opfert Menschenleben

Am 20.11. forderte der Sprecher der Finanzminister der Eurozone, Jeroen Dijsselbloem, die Griechen müßten „mehr Opfer bringen“, um die Vorgaben der Troika einzuhalten. Und so sieht der "Erfolg" dieser Politik, mit der das bankrotte EU-Finanzsystem und die "systemaisch relevanten"europäischen Großbanken gerettet werden sollen, bisher aus:

Der Großteil der Kürzungen im griechischen Staatshaushalt entfällt auf Gesundheit und Soziales. Laut dem Gesundheitsbericht der OECD 2013 sind die Ausgaben für die Krankenversorgung in Griechenland 2011 gegenüber dem Vorjahr um 11,1% gesunken, das ist der dramatischste Rückgang in allen 34 OECD-Ländern; die Kindersterblichkeit hat zugenommen. Die durchschnittliche Lebenserwartung in Griechenland ist in den letzten vier Jahren von 81 auf 78 Jahre gesunken! Und jetzt sollen nach dem Diktat der EU im griechischen Staatshaushalt 2014 die Sozial- und Gesundheitsausgaben zusätzlich um mehr als 10% reduziert werden.

Bei einer Versammlung des Ärzteverbands von Athen am 16.11. wurde Gesundheitsminister Adonis Georgiadis von den Hunderten anwesenden Ärzten und anderen Mitarbeitern des Gesundheitswesens mit dem Ruf „Wirtschaftsmörder“ empfangen. Georgiadis hatte wenige Tage zuvor bestätigt, daß beim großen öffentlichen Gesundheitsunternehmen bis zu 1200 weitere Ärzte entlassen werden sollen, und er beanspruche persönlich den „Ruhm“ für diese Entscheidung.

In derselben Woche gab Georgiadis zu, daß Krebspatienten bis zu einem Jahr auf ihre Behandlung an den öffentlichen Krankenhäusern in Athen und Thessaloniki warten müssen. Am Universitätskrankenhaus in Iraklio auf Kreta werden neue Krebspatienten erst im Oktober 2014 aufgenommen. Im gesamten Versorgungssystem herrscht Chaos, seit im Großraum Athen acht Krankenhäuser geschlossen wurden.

Eine Erhebung der Nationalen Medizinischen Hochschule ergab, daß jeder dritte Grieche, der regelmäßig Medikamente einnehmen muß, die Dosis reduziert hat, um Geld zu sparen. Chronisch Kranke gehen 2013 um 30% seltener zur Behandlung als 2011, weil sie sich die Zusatzgebühren nicht leisten können.

Aber nicht nur Alte und Kranke sind die Opfer. Wie das UN-Kinderhilfswerk UNICEF berichtet, sind 600.000 Kinder und Jugendliche in Griechenland unterernährt und leben in Armut. Einer anderen Untersuchung zufolge haben 60% der Schulkinder keine „gesicherte Ernährung“ und 23% leiden Hunger, so daß viele Familien ihren Kindern vor der Schule nicht einmal eine Scheibe Brot zum Frühstück geben können. Zehntausende Familien haben ihre Kinder Heimen wie SOS-Kinderdörfern anvertraut, weil sie sie nicht mehr ernähren können.

Dieses mörderische Paradigma muss sofort beendet werden. Erst kommen die Menschen! Deshalb: Glass-Steagall-Bankentrennung jetzt und Nationalkredit für große Aufbauprojekte, wie sie die BüSo in ihrem Programm: "Es gibt ein Leben nach dem Euro! Programm für ein Wirtschaftswunder in Südeuropa, Afrika und Nahost" vorgelegt hat. Machen Sie mit bei unserer Mobilisierung für die Zukunft: das Schicksal Zyperns und Griechenlands droht ansonsten ganz Europa!

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