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Rußland finanziert und baut zwei Kernkraftwerke in Ungarn

Bei einem Treffen in Moskau am 14. Januar verkündete Rußlands Präsident Wladimir Putin, daß er und Ungarns Premierminister Viktor Orban ein Abkommen über den Bau von zwei neuen Kernkraftsblöcken russischer Bauart im ungarischen Paks unterzeichnet haben, wo seit den 1980er Jahren bereits vier von Rußland gebaute Kernreaktoren in Betrieb sind. Zur Finanzierung der Baukosten werde Rußland einen Kredit in Höhe von 10 Mrd. Euro bereitstellen, erklärte Sergej Kirijenko, Chef der staatlichen russischen Nuklearbehörde [i]Rosatom[/i]. Ein ungarisches Kabinettsmitglied ergänzte, dieser Kredit decke circa 80% der Kosten und habe eine Laufzeit von 30 Jahren. Den Rest müsse Ungarn anderweitig finanzieren.

Die beiden neuen Kernkraftwerke werden Ungarn gehören und man erwartet, daß durch den Bau bis zu 10.000 neue Arbeitsplätze geschaffen werden. Die neuen Reaktoren werden frühestens 2023 in Betrieb gehen. [i]Reuters[/i] zitierte Kabinettsmitglied Janos Laza, der betonte, die Europäische Union habe den Plan für den Bau der beiden neuen Reaktoren abgesegnet. Die jetzt in Betrieb befindlichen Kernreaktoren decken 40 Prozent des ungarischen Strombedarfs. Die neuen Reaktoren werden den Anteil auf etwa 80 Prozent verdoppeln.

[i]Rosatom[/i]-Chef Kirijenko hatte Anfang Januar Präsident Putin über die Fortschritte im russischen Nuklearsektor informiert. Bei dem Treffen berichtete er, daß in Indien und im Iran im Jahr 2013 neu gebaute russische Kernkraftwerke ans Netz gegangen seien und daß mit dem Bau von Reaktoren in China und in Weißrußland begonnen wurde. Planungsarbeiten laufen derzeit in der Türkei und Jordanien und mit Vietnam und Finnland wurden neue Vereinbarungen unterzeichnet.

Kirijenko stellte fest, daß Rußland sein Auftragsvolumen für neue Kernreaktoren seit dem Nuklearunfall von Fukushima verdoppelt habe und an 40 weiteren Verträgen arbeite. Er wies auch darauf hin, daß sich der Wettbewerb um neue Verträge verschärft habe - so baue zum Beispiel China inzwischen seine Kernkraftwerke weitgehend in Eigenregie. Weitere Einnahmequellen für den russischen Nuklearsektor seien die Wiederaufbereitung und zunehmend auch die Förderung von Uran in Rußland.

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