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Eine Entwicklungsperspektive für Zentralasien

Am 13. Juni fand in Duschanbe/Tadschikistan die Gründungskonferenz eines neuen zentralasiatischen Expertenklubs für eurasische Entwicklung statt. Sie wurde von Sayfullo Safarow, dem stellv. Direktor des staatlichen [i]Tadschikischen Zentrums für strategische Studien[/i], geleitet und einer der Redner war Jurij Krupnow, Vorsitzender des Aufsichtsrates des [i]Russischen Instituts für Demographie, Migration und regionale Entwicklung (IDMRD)[/i]. Das Programm des IDMRD für die Entwicklung Zentralasiens, „Eine neue Generation von alternativen Entwicklungsprogrammen zur Beseitigung der Drogenproduktion in Afghanistan“, war von Krupnow bereits am 25. März in Moskau bei einer Konferenz des Russischen Drogenbekämpfungsdienstes (FDCS) vorgestellt worden.
[h2]Regionale Zusammenarbeit[/h2]
Seit jener Konferenz im März wirbt das Team des IDMRD für dieses Programm. Am 28.-29. Mai sprach Krupnow bei einer Konferenz über „Pakistans strategisches Umfeld nach 2014“, die vom [i]Politischen Forschungsinstitut Islamabad[/i] veranstaltet wurde. In seinem Vortrag über „Zukunftsperspektiven für Pakistan und Afghanistan aus russischer und zentralasiatischer Sicht“ stellte er den Projektansatz für die wirtschaftliche Entwicklung der Region vor, indem er eine „neue, zweite Industrialisierung in Zentralasien auf der Grundlage der eurasischen Integration“ forderte.

Auf seiner Internetseite schreibt er jetzt über die Konferenz von Duschanbe: „Angesichts der globalen Wirtschaftskrise und der gespannten geopolitischen Lage kann eine Kooperation nicht bloß Staaten der ehemaligen Sowjetunion zusammenführen, sondern auch jene Zentralasiens, wie Pakistan, Afghanistan und den Iran.“ Bei der Konferenz sprachen auch Vertreter der Botschaften von Rußland, Weißrußland und Kasachstan, also den Gründungsstaaten der neuen [i]Eurasischen Wirtschaftsunion[/i].

„Zentralasien ist ein wesentlicher Sammelplatz für die eurasische Integration“, sagte Krupnow und beschrieb die zentrale Lage Tadschikistan als Knotenpunkt für die ganze Region. In Bezug auf die Zukunft Afghanistans bot er Tadschikistan die russische Kooperation an: „Man sollte sich nicht der Illusion hingeben, Tadschikistan könne von sich aus eine Industrialisierung in Gang setzen. Nur eine enge industrielle Zusammenarbeit mit Zentralrußland, insbesondere Südsibirien, kann seine Volkswirtschaft auf die Beine bringen. Tadschikistan kann eine Führungsrolle bei der zweiten Industrialisierung spielen und auch zum Ausgangspunkt für eine schnelle Industrialisierung Afghanistans werden“, um die dortige Drogenwirtschaft abzulösen.

Vier zentrale Bereiche dieser Entwicklung wären:
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1) die Produktion von landwirtschaftlichen Geräten und Maschinen zur Nahrungsmittelverarbeitung,
2) Verkehrsinfrastruktur,
3) der zügige Bau einer Serie von Wasserkraftwerken am Pjandsch-Fluß, sowie
4) Ausbildungsprogramme für Wissenschaft und Technik.
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Um eine solche Entwicklung zu finanzieren, verwies Krupnow auf die Rolle der [i]Gesellschaft für die wirtschaftliche Entwicklung Zentralasiens[/i], als „System-Integrator“ für die verschiedenen Investitionsprojekte, die derzeit diskutiert werden. Über diesen Aspekt berichtete auch die offizielle russische Nachrichtenagentur ITAR-TASS in einer Meldung über die Konferenz in Duschanbe: „Die Gründung dieser Gesellschaft unter dem Dach der [i]Wneschekonombank[/i] wurde von ... Viktor Iwanow ... vorgeschlagen und vom Ausschuß der Staatsduma für Angelegenheiten der GUS bewilligt.“ Die staatliche Wneschekonombank ist die zweitgrößte Bank Rußlands, und sie wurde auf Initiative Präsident Putins ermächtigt, Mittel aus den Nationalen Sozialfonds in ausgewählte Infrastrukturprojekte zu investieren.

[h2]Ukraine-Szenario vermeiden[/h2]

Verschiedene Redner der Konferenz, so ITAR-TASS, hätten gefordert, „die eurasische Zusammenarbeit zu intensivieren und ein starkes geopolitisches System aufzubauen, um Ereignisse wie in der Ukraine zu vermeiden und Präventionsmaßnahmen zu diesem Zweck auszuarbeiten“.

Am 17. und 19. Juni fanden in Duschanbe auch zwei Konferenzen von Vertretern der Drogenbekämpfungsbehörden der Mitgliedstaaten der Schanghaier Organisation für Zusammenarbeit (SCO) statt, bei denen zunächst die Experten und dann die Leiter dieser Behörden zusammenkamen.

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