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Greenpeace macht sich "Verbrechen gegen die Menschlichkeit" schuldig

Einer der Gründer der Umweltorganisation Greenpeace, Dr. Patrick Moore, wirft der Organisation „Verbrechen gegen die Menschlichkeit“ vor, weil sie sich gegen die Verwendung der gentechnisch modifizierten Reissorte „Golden Rice“ stellt. Die sehr nahrhafte Sorte wurde in den 80er und 90er Jahren entwickelt und könnte weltweit angebaut werden, aber Greenpeace will das verhindern, unter dem Vorwand, sie sei ineffizient und schädlich für Umwelt und Gesundheit.

Tatsächlich hat Golden Rice aufgrund eines erfolgreich übertragenen Mais-Gens einen hohen Gehalt an Beta-Karotin, was dazu beiträgt, schädliche Folgen von Vitamin-A-Mangel wie Erblindung zu vermeiden. Fachleute wie der Direktor des Internationalen Reisforschungs-Instituts (IRRI) auf den Philippinen, Dr. Robert Zeigler, loben die Entwicklung von Golden Rice als großen Fortschritt. Bei einer Veranstaltung in Washington im Dezember 2012 sagte Zeigler: „1986 meinte einer meiner Freunde, wenn wir einen Reis entwickeln könnten, der Vitamin A enthält..., dann könnten wir eines der schrecklichen Probleme [Vitamin-A-Mangel und Erblindung] lösen. Ingo Patrykus begann damit Ende der 80er Jahre...“ Dies habe in den 90er Jahren zur Entwicklung eines erfolgreich genetisch modifizierten, transgenen Prototyps geführt, der ein Mais-Gen enthielt. „Unsere Kollegen arbeiteten dann weiter daran, um den Gehalt von Beta-Karotin zu steigern, und jetzt haben wir ein sehr gutes Niveau.“

Heute enthält eine Schale Reis dieser Sorte die Hälfte des täglichen Vitamin-A-Bedarfs eines Menschen. Papst Franziskus hat Golden Rice am 7. November 2013 seinen persönlichen Segen erteilt.

Beim Streit um Golden Rice geht es jedoch noch um eine andere Grundsatzfrage. Die Patentierung und Lizenzierung von Lebensformen - pflanzlichen, tierischen und menschlichen Genen - ist an sich moralisch verwerflich. Diese imperiale Methode wurde in den letzten 40 Jahren durchgesetzt, um die Forschung in lebensnotwendigen Bereichen wie Ernährung, Medizin, Chemie unter die Kontrolle oligarchischer Interessen zu bringen. Ein Kartell eng verwobener Agrar- und Chemiekonzerne ([i]Monsanto, Syngenta, Dow, Cargill, BayerCropScience[/i]) ist heute „Besitzer“ verschiedener menschlicher, tierischer und pflanzlicher Gene.

Auch der Entwickler von Golden Rice mußte einen Pakt mit dem Teufel schließen, damit er sein Saatgut auch armen Bauern zugänglich machen konnte. In den 90er Jahren verkaufte er die Patentrechte an das Schweizer Unternehmen [i]Zeneca[/i] (das später im [i]Syngenta[/i]-Konzern aufging), unter der Bedingung, daß alle weiteren Verbesserungen den armen Bauern in den Entwicklungsländern ohne die sonst üblichen Lizenzgebühren zugänglich gemacht werden. Auch [i]Monsanto[/i] gab sich hier großzügig, indem es die Gebühren senkte.

Moore, der im letzten Herbst eine Organisation mit dem Namen „Golden Rice Now“ gegründet hat, scheint sich damit abzufinden. Bei einer Veranstaltung in Paris am 18. Juni wurde er laut Medienberichten gefragt, ob die Multis die Unterstützung für Golden Rice als eine Art „Trojanisches Pferd“ nutzen, und er bejahte dies, fügte jedoch hinzu: „Auf den Philippinen ist das Einkommen der Bauern um 155 Mio. Dollar jährlich gestiegen, was sie aus der Armut erhebt, und der Einsatz von Pestiziden ist um 50% zurückgegangen, seit der genetisch modifizierte Mais eingeführt wurde. In Indien hat genetisch modifizierte Baumwolle die Produktion gesteigert und Indien, das bis dahin ein Importeur von Baumwolle war, zu einem Exporteur gemacht. Ich sage deshalb, fein, ich setze auf das Trojanische Pferd.“

Sogar die Patentierung menschlicher Gene greift immer weiter um sich. So hat sich beispielsweise Anne Wojcicki, eine wichtige Unterstützerin Barack Obamas aus dem Silicon Valley, ein menschliches Gen patentieren lassen, das als Schutz vor der Parkinson-Krankheit wichtig werden kann. Auch zwei menschliche Brustkrebs-Gene befinden sich in privatem Besitz.

Die Unternehmen argumentieren, sie bräuchten die Einnahmen aus den Patenten, um ihre Forschung zu finanzieren. Die Lösung liegt aber nicht in solchen Patenten, sondern nur darin, daß sich die Staaten endlich wieder ihrer Verantwortung stellen, Forschung und Wissenschaft in den Bereichen, die für das Gemeinwohl unverzichtbar sind, ausreichend zu finanzieren.

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