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Astronauten aus aller Welt wollen in Chinas Raumstation mitfliegen

Im Zusammenhang mit der Konferenz der Vereinigung der Weltraumforscher (Association of Space Explorers, ASE) in Beijing letzte Woche haben Chinas erster Taikonaut Yang Liwei und andere chinesische Vertreter Astronauten aus aller Welt eingeladen, an Chinas bemanntem Raumfahrtprogramm mitzuwirken. Während der Konferenz taten dann sofort Astronauten aus verschiedenen Ländern ihr großes Interesse kund. Zu der Konferenz waren alle Menschen eingeladen, die jemals ins All geflogen sind; insgesamt waren in Beijing 91 Astronauten aus 18 Ländern anwesend.

Der Präsident der ASE, Rumäniens Astronaut Dumitru Prunariu, äußerte sich beeindruckt von den Modellen des Raumlabors Tiangong-1 und des bemannten Raumschiffs Shenzhou-10, die besichtigt werden konnten. Er sagte: „Wir sind froh, daß China... so offen für internationale Zusammenarbeit ist. Nun wird China 2022 seine eigene Raumstation bauen. Wir haben mit großem Interesse gehört, daß China die internationale Gemeinschaft einlädt, Teil des Experiments an Bord zu sein...“ Auch mehrere amerikanische Astronauten waren zu Gast, darunter Pam Melroy, die Kommandantin eines Space Shuttle war. Sie beschrieb die Raumstation als „einen interessanten Ort, wo Crewmitglieder mit verschiedenen Ursprüngen und Kulturen zusammenarbeiten, weil sie die gleichen Interessen und die gleiche Leidenschaft für die Weltraumforschung haben“. Im All „hat man eine Perspektive der Totalen... Zusammenarbeit ist da etwas ganz Natürliches.“ Der japanische Weltraumveteran Koichi Wakata, der eine Ausbaustufe der Internationalen Raumstation (ISS) kommandierte, erinnerte daran, wie die ASE-Mitglieder bei ihrer Jahreskonferenz 2003 in Tokio Yang Liweis Flug verfolgten. „Ich habe zugeschaut. Es ist begeisternd, Ihre Errungenschaften zu sehen... Ich freue mich darauf, an Bord der chinesischen Raumstation mitzufliegen. Obwohl es schwer wird - jetzt muß ich Chinesisch lernen!“

Die Astronauten und Kosmonauten konnten Chinas Ausbildungsanlagen für Raumfahrer besichtigen. Der Apollo-9-Astronaut Rusty Schweickart sagte, Chinas Übungszentren für Weltraumspaziergänge seien denen sehr ähnlich, die es früher für die Apollo-Ausbildung gegeben habe. Die Raumfahrer besuchten auch Schulen, Bürgerzentren und Unternehmen, um Schülern, Wissenschaftlern und Bürgern über ihre Erfahrungen im All zu berichten.

Bei der Konferenz wurde auch bekannt gegeben, daß zu der nächsten Gruppe chinesischer Astronauten Ingenieure gehören werden, um den Bau der chinesischen Weltraumstation vorzubereiten. Bisher waren die „Taikonauten“, die im Rahmen des bemannten Weltraumprogramms der Chinesen eingesetzt wurden, Militärpiloten - so, wie auch die ersten Astronauten der NASA und die ersten Kosmonauten der Sowjetunion. Huang Weifen, die stellvertretende Chefingenieurin des chinesischen Astronauten-Programms, sagte dazu: „Die bisherigen 21 chinesischen Astronauten waren allesamt frühere Piloten der Luftwaffe. In der dritten Runde der Auswahl werden wir versuchen, Ingenieure aus den Forschungsabteilungen unseres Weltraumprogramms auszuwählen und ihnen die angemessene Ausbildung zu geben.“ Sie werden auch „höhere“ physische und psychologische Anforderungen erfüllen müssen, sagte sie, weil diese Missionen eine längere Dauer haben werden. Einige der Astronauten könnten auch aus medizinischen Berufen kommen. Die Auswahl werde in den kommenden beiden Jahren erfolgen.

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