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Studie: Schiefergasförderung in den USA wird zurückgehen

Eine Studie von Forschern der University of Texas hat ergeben, daß in den USA in der Zukunft deutlich weniger Schieferöl und -gas mittels Fracking gefördert werden wird, als es die Prognosen der Industrie vorhersagen. Dies berichtete das Magazin [i]Nature[/i] am 3. Dezember.

In dem Artikel von Mason Inman heißt es, die texanischen Forscher hätten die bisher umfassendste Studie über die amerikanische „Schieferrevolution“ erstellt. Sie analysierten die Daten für einzelne Blöcke in den Schieferbecken, das ist eine 20mal höhere Auflösung als bei den Zahlen der Energy Information Agency (EIA), der Statistikbehörde des Energieministeriums, die nur die Daten für ganze Landkreise (Counties) erhebt.

Die Forscher analysierten die Zahlen für vier große Schiefergasfelder (oder „Spiele“), in denen etwa zwei Drittel der derzeitigen Schiefergasförderung in den USA stattfinden: Marcellus (Pennsylvania), Haynesville (Texas/Louisiana), Fayette (Arkansas) und Barnett (Texas). Sie kommen zu dem Schluß, daß die Erdgasförderung dieser vier Felder wahrscheinlich schon 2020, also in etwa fünf Jahren, mit 250 Mrd. m3 Gas pro Jahr, etwa 10% mehr als zum jetzigen Zeitpunkt, ihren Höhepunkt erreichen wird. Dann wird sie bis 2030 auf jährlich 150 Mrd. m3 absinken.

Im Gegensatz dazu hat die EIA stets eine Verdoppelung der Schiefergasförderung bis 2040 vorhergesagt, darunter 325 Mrd. m3 aus den genannten vier Feldern. Mehrere Prognosen aus der Wirtschaft - u.a. vom Bankhaus[i] Goldman Sachs[/i] - sind noch höher und bilden die Grundlage für die extrem hohen und fremdfinanzierten Investitionen in „Schieferspiele“. Seit 2010 fließt etwa ein Viertel aller Kapitalinvestitionen in den USA in solche Felder.

Kritiker halten der Studie entgegen, darein seien die zu erwartenden weiteren technischen Fortschritte bei der Förderung von Schieferöl und -gas nicht berücksichtigt. Aber diese Fortschritte werden die Förderung vermutlich noch teurer, unzuverlässiger und umweltschädlicher machen als die bisher eingesetzte Fördertechnik. Die Angst besteht, daß mit solchen Nachrichten die mit der Schiefergasförderung verbundene Finanzblase noch schneller platzen könnte, als wegen des niedrigen Ölpreises sowieso schon prognostiziert.

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