06131-237384info@bueso.de

TASS-Interview mit Helga Zepp-LaRouche über Kriegsvermeidung und den BRICS-Prozeß

[i]Das Kopenhagener Büro der staatlichen Nachrichtenagentur der Russischen Föderation, TASS, veröffentlichte am 3. Februar ein Interview mit Helga Zepp-LaRouche, die am 30. Januar anläßlich eines vom dänischen Schiller-Institut durchgeführten Seminars mit Diplomaten in der dänischen Hauptstadt war. Die russische Meldung über das Interview wurde u.a. von ru.euronews.com veröffentlicht. Die folgende Übersetzung beruht auf dem englischen Text der Antworten von Frau Zepp-LaRouche. [/i]

Unter der Überschrift „Vorsitzende des Schiller-Instituts Helga Zepp-LaRouche fordert gemeinsame Bemühungen der Europäischen Union, der Vereinigten Staaten und der BRICS-Staaten“ berichtet TASS:

„Die Notwendigkeit einer neuen Weltwirtschaftsordnung und neuer internationaler Beziehungen ist die zentrale Idee in den Reden der deutschen Politikerin Helga Zepp-LaRouche, der Gründerin und Präsidentin des Schiller-Instituts, bei ihrer derzeitigen Rundreise durch mehrere europäische Hauptstädte. In Kopenhagen sprach sie bei einem Seminar für Diplomaten, das am Russischen Zentrum für Kultur und Wissenschaft stattfand.

Zepp-LaRouche glaubt, daß die Welt jetzt auf einem Weg ist, der in eine Sackgasse führt, mit der Gefahr eines Wirtschaftskollapses und eines Nuklearkriegs. Um solche Katastrophen zu vermeiden, müsse die Richtung der weltweiten Ereignisse geändert werden. Zu diesem Zweck, so denkt sie, sollten die Europäische Union und die Vereinigten Staaten zusammen mit den BRICS-Staaten die Eurasische Landbrücke aufbauen, die vom chinesischen Präsidenten Xi Jinping initiiert wurde - die neue Seidenstraße.

Zepp-LaRouche schlägt auch vor, daß Griechenland zu einer Brücke zwischen dem Westen und den BRICS-Staaten werden könne.

,Keine der Zusagen, die man Rußland zur Zeit des Zerfalls der Sowjetunion gemacht hat, wurden eingehalten, und keines seiner Angebote zur Zusammenarbeit wurde beantwortet’, sagte Helga Zepp-LaRouche TASS in einem Interview. ,Dies war so, weil die US-Neocons sich damals unter der Regierung Bush senior für die Politik des Projekts für ein Neues Amerikanisches Zeitalter (PNAC) entschieden, wozu die Idee gehörte, daß die USA als ein Weltreich über die Welt herrschen würden.

All die Politik, die dann folgte, wie die Regimewechsel mit Hilfe der sogenannten Farben-Revolutionen, der Bau des globalen Raketenabwehrsystems und die Osterweiterung der NATO und der EU bis an die Grenzen Rußlands waren einfach nur Schritte in Richtung auf dieses strategische Ziel’, sagte sie. ,Gleichzeitig wurde die NATO-Doktrin der gegenseitig garantierten Zerstörung [Mutual Assured Destruction, MAD] ersetzt durch eine Erstschlagsdoktrin. Deshalb gibt es derzeit einen wachsenden Chor von eminenten Strategen im Westen, die vor der unmittelbaren Gefahr eines Dritten Weltkriegs warnen.’

,Seit der Aufhebung des Glass-Steagall-Gesetzes 1999, mit dem alle Regulierungen der Banken aufgehoben wurden’, fuhr die Vorsitzende des Schiller-Instituts fort, ,ist die Welt unter die Räuber gefallen, die einige weniger auf Kosten des Leidens von Milliarden Menschen bereichern, mit Hilfe eines Finanzsystems, das im wesentlichen zu einem großen Kasino verkommen ist. Es gibt eine enorme Menge unbezahlbarer Derivatschulden, und das ist die eigentliche Ursache der Kriegsgefahr.’

,Derzeit gibt es einen großer Kampf um die wahre Identität der Vereinigten Staaten’, berichtete Frau Zepp-LaRouche. Sie sagte, dieser Kampf spiele sich ab zwischen der imperialen Fraktion, die die Welt beherrschen will, und den Kräften, die Amerika als Republik wiederherstellen wollen, wie es die Absicht der Gründerväter war.

,Es gibt auch einen ernsthaften Kampf, um die diktatorische Macht der Wall Street über den Kongreß zu brechen, durch die Wiedereinführung des Glass-Steagall-Gesetzes. Wenn die USA wieder zu ihrem ursprünglichen Wirtschaftssystem zurückkehren, dann könnten sie sehr gut mit den neuen Kreditinstituten der BRICS-Nationen zusammenarbeiten, wie der Neuen Entwicklungsbank (NDB) und der Asiatischen Infrastruktur-Investitionsbank (AIIB)’, sagte sie TASS. ,Dann könnten die Vereinigten Staaten zur Außenpolitik von John Quincy Adams zurückkehren... und das ist genau das außenpolitische Konzept Xi Jinpings mit seinem Win-Win-Ansatz zum Bau der Neuen Seidenstraße, oder von Narendra Modi oder Wladimir Putin.’

Helga Zepp-LaRouche ist überzeugt: ,Alles wird von unserer Fähigkeit abhängen, rechtzeitig die Alternative eines neuen Paradigmas der Zusammenarbeit auf die Tagesordnung zu setzen. Die Menschheit steht an einer Wegscheide: Entweder können wir unsere gemeinsamen Interessen von Standpunkt der Zukunft her definieren, oder wir werden vielleicht gar nicht existieren. Deshalb betreibt das Schiller-Institut derzeit eine internationale Kampagne, um mehr und mehr Persönlichkeiten und Institutionen zu überzeugen, daß der gemeinsame Einsatz für die gemeinsamen Ziele der Menschheit die einzige vernünftige Alternative zum Dritten Weltkrieg ist.’“

Helga Zepp-LaRouche gründete das Schiller-Institut 1984 im Kontext der Krise um die Mittelstreckenraketen in den 1980er Jahren. Sein Hauptzweck war es, ein anderes Konzept auswärtiger Beziehungen auf die tagesordnung zu setzen. Es wurde nach Friedrich Schiller (1759-1805) benannt, weil nach Ansicht seiner Gründer eine neue gerechte Weltwirtschaftsordnung nur Erfolg haben kann, wenn sie von einer Renaissance der klassischen Kultur begleitet wird.

Werden Sie aktiv!

Die Bürgerrechtsbewegung Solidarität erhält ihre Finanzmittel weder durch staatliche Parteienfinanzierung noch von großen kommerziellen Geldgebern. Wir finanzieren uns ausschließlich durch Mitgliedsbeiträge und Spenden,

deshalb brauchen wir Ihre Unterstützung!

JETZT UNTERSTÜTZEN