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Rußland entsendet Raketeneinheiten nach Kaliningrad

Am 16. März ordnete der russische Präsident Wladimir Putin kurzfristig Militärmanöver an, die mit hohem Tempo anliefen und eine sehr hohe Anzahl russische Truppen umfassen. Westliche Medien berichteten in geradezu hysterischen Tönen über [i]Iskander[/i]-Raketeneinheiten, die nach Angaben des Verteidigungsministeriums mit Landungsschiffen nach Kaliningrad gebracht wurden, und Tu-22M-Bomber, die auf die Krim verlegt wurden und ebenso wie die Iskander mit Kernwaffen bestückt werden können.

[i]Reuters[/i] beklagte am 17. März, Moskau weigere sich, eine Rückgabe der Krim an die Ukraine auch nur in Erwägung zu ziehen, es „militarisiere“ die Arktis und rüste Kaliningrad, das historische Königsberg, auf. Die amerikanischen Wirtschaftssanktionen, die nach neuesten Erklärungen der Sprecherin des US-Außenministeriums Jen Psaki nicht aufgehoben werden sollen, hätten daran nichts ändern können.

Lyndon LaRouche bemerkte dazu am 18. März, die Entsendung der Iskander-Raketen nach Kaliningrad sei zu erwarten gewesen und auf Dauer angelegt. Die Russen hätten ihre Haltung immer wieder deutlich gemacht. Die jüngsten Manöver und Erklärungen seien alle nicht überraschend, es sei einfach nur das, was die Russen angekündigt hatten.

Wie wir seinerzeit berichteten, hatte der damalige russische Präsident Dmitrij Medwedjew am 23. November 2011 in einer dramatischen Fernsehansprache gewarnt: Wenn die USA und die NATO die Stationierung ihres Raketenabwehrsystems an den Grenzen Rußlands weiter vorantrieben, werde die Russische Föderation „im Westen und Süden des Landes moderne Angriffswaffen stationieren, die unsere Fähigkeit garantieren, jeden Teil des US-Raketenabwehrsystems in Europa außer Gefecht zu setzen. Ein Schritt in diesem Prozeß wird die Stationierung von Iskander-Raketen in der Region Kaliningrad sein.“ Medwedjew schloß seine Rede: „Wir sind offen für einen Dialog und hoffen auf eine vernünftige und konstruktive Herangehensweise seitens unserer Partner im Westen.“

In der vergangenen Woche wiederholte Moskau seine Warnungen zur strategischen Politik. Vizeverteidigungsminister Anatolij Antonow sagte am 17. März bei einer Pressekonferenz in Moskau: „Es scheint unwahrscheinlich, daß in naher Zukunft - wenn überhaupt jemals - eine neue Vereinbarung zwischen Rußland und den Vereinigten Staaten erreicht werden kann. Rußlands Sicherheit hängt nun nicht nur vom Gleichgewicht der strategischen Kernwaffen Rußlands und der Vereinigten Staaten ab. Es hängt auch von vielen anderen Faktoren ab, wie den globalen Raketenabwehrplänen der USA, der Lage im Bereich der seegestützten Langstrecken-Lenkraketen und anderer Arten von hochpräzisen Langstreckensystemen.“

Schon in der Woche davor hatte der Vizedirektor der Abteilung für Sicherheitsangelegenheiten und Abrüstung im russischen Außenministerium, Wladimir Leontiew, erklärt: „An einem bestimmten Punkt wird Rußland wahrscheinlich die Einhaltung des Start-Vertrages im Zusammenhang mit den Plänen [der NATO] für die Stationierung von Raketenabwehrsystemen in Europa analysieren müssen. Aber diese Frage steht im Moment nicht auf der Tagesordnung. Wir verfolgen und analysieren die Lage aufmerksam und werden das auch weiterhin tun.“

Zu den russischen Militärmanövern, über die Stationierung der Iskander-Raketen und der Tu-22M-Bomber hinaus, berichtete das russische Verteidigungsministerium am 18. März, mindestens eines der mit ballistischen Atomraketen bewaffneten Delta IV-U-Boote der Nordflotte sei ebenfalls im Einsatz und von Generalstabschef Walerij Gerassimow besucht worden. Sputnik News zitierte das Verteidigungsministerium: „Die Resultate der Ausbildung bestätigten, daß die Raketentruppen bereit sind, ihre Kampfaufträge auszuführen.“

[i]TASS[/i] berichtete über weitere Aspekte der Manöver:
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[item]Der Militärbezirk West ließ am 18. März verlauten, daß mehr als 20 Schiffe der Ostseeflotte an U-Boot- und Luftabwehrübungen teilnehmen.[/item]
[item]Etwa 30 Kampfhubschrauber wurden von Luftwaffenstützpunkten in den Regionen St.Petersburg und Smolensk in die Arktis verlegt.[/item]
[item]Luftlandetruppen aus der nordwestrussischen Region Pskow wurden im Rahmen einer Kommando- und Stabsübung in Kampfbereitschaft versetzt. Sie werden zu ihren Flughäfen marschieren und dann in Gefechtsübungen eingesetzt.[/item]
[item]1500 Soldaten der Bodentruppen beteiligen sich am Truppenübungsplatz Mulino, etwa 360 km östlich von Moskau, an Gefechtsübungen mit T-72-Panzern und BMP-2-Kampffahrzeugen. [/item]
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