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Obama-Regierung will Turkish Stream-Pipeline verhindern

Nach einem Treffen mit dem türkischen Energieminister Taner Yildiz am 7.5. kündigte der Chef des russischen Gasprom-Konzerns Alexej Miller in einer Erklärung an, man habe sich auf „operationelle Inbetriebnahme und Start der Gaslieferungen über Turkish Stream im Dezember 2016“ geeinigt. Weiter kündigte das Unternehmen Pläne zur Modernisierung der Pipeline Blue Stream an, die ebenfalls unter dem Schwarzen Meer russisches Gas zur Türkei pumpt. Am selben Tag telefonierten der griechische Ministerpräsident Tsipras und der russische Präsident Putin miteinander, und Putin erklärte, Rußland könne griechischen Unternehmen, die sich am Bau des griechischen Abschnitts der Pipeline beteiligten, möglicherweise Kredit geben.

Nur Stunden später traf Präsident Obamas Sonderberater für internationale Energiefragen im Außenministerium, Amos Hochstein, zu Gesprächen mit Ministern und Energiefirmen in Athen ein. Er sagte dort, die USA seien „besorgt, daß die griechischen Überlegungen hinsichtlich einer Verlängerung der Turkish-Stream-Pipeleine die Energiediversifizierung nicht erhöhen, Grund zur Besorgnis bei EU-Wettbewerbsbehörden sein könnten und keine langfristige Lösung für Griechenlands Energiebedarf sind“. Aber Hochsteins alternatives Angebot bietet den Griechen keinerlei Vorteile. Er bekräftigte nur, daß Außenminister John Kerry und die US-Regierung „Energiediversifizierung“ in Griechenland unterstützen, darunter die Trans-Adria-Pipeline (TAP), die griechisch-bulgarische Verbindung IGB sowie die vermehrte Nutzung von Flüssiggas (LNG).

Auch wenn Griechenland die TAP befürwortet, weil es ein "pluralistischer Energieumschlagsplatz" sein will, ist beides jedoch keine unmittelbare Option. Die Trans-Adria-Pipeline soll Gas aus der zweiten Phase des Feldes Shah Deniz in Aserbeidschan liefern, aber die Bohrungen haben dort noch nicht begonnen und man rechnet erst spät im Jahr 2018 mit ersten Lieferungen. Auch die IGB soll Gas von Shah Deniz erhalten. Dagegen sagt Gasprom die Fertigstellung der Pipeline und Lieferbeginn 2016 zu. Und für LNG müßten neue Verarbeitungsanlagen gebaut werden.

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