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Mehr als die Hälfte aller neuen Kernkraftwerke entstehen in den BRICS-Staaten

In den letzten fünfzig Jahren wurden fast alle Kernkraftwerke in den entwickelten Industrieländern gebaut und betrieben. Aber die vergangenen zwölf Monate brachten einen dramatischen globalen Paradigmenwandel, was sich bei der [i]7. internationalen Kernkraftkonferenz „Atomexpo“[/i] vom 1.-3. Juni in Moskau zeigte.

Bei den sechs früheren Konferenzen hatte Rußlands Nuklearkonzern [i]Rosatom[/i] seine Kerntechnik vorgeführt und Geschäfte und Vereinbarungen mit internationalen Partnern geschlossen - überwiegend die traditionellen Partner in Osteuropa und den früheren Sowjetrepubliken. Bei der diesjährigen Konferenz zum Thema „Kernkraft als Impuls für wirtschaftlich-soziale Entwicklung“ stand Rußlands Kooperation mit Iberoamerika, dem pazifischen Asien und Afrika im Mittelpunkt.

Es wurde sehr deutlich, daß die BRICS-Nationen heute die treibende Kraft für die Kernenergie sind. Weltweit „sind 40 von 76 im Bau befindlichen Kernkraftwerken in den BRICS“, wie Alexej Chochlow vom Unternehmen [i]PwC Strategy and Services[/i] sagte. „In 15 Jahren werden die BRICS-Nationen der wichtigste Motor des Wirtschaftswachstums sein. Diese Länder sind energieintensiv“, sagte er den etwa 2000 Delegierten aus 48 Ländern.

Zahlreiche weitere Länder schließen sich der BRICS-Perspektive für Wirtschaftsentwicklung mit modernster Technik an.

Der Leiter der argentinischen Delegation, Planungsminister Julio De Vido, beschrieb die Bedeutung der Kernkraft für sein Land und kündigte an, Argentinien habe von 2003-14 für sein Kernkraftprogramm 11 Mrd. Dollar ausgegeben, wolle dies aber im nächsten Jahrzehnt verdreifachen. (Im Gegensatz dazu erklärte der deutsche Vertreter, daß in Deutschland Verbraucher und Wirtschaft 23 Mrd. Euro für die Subventionierung erneuerbarer Energien zahlen und die Energiewende die Stabilität des Stromnetzes gefährdet.)

Rußland punktet besonders damit, daß es Ländern, die in die Kernkraft einsteigen möchten, verschiedene Finanzierungsoptionen anbietet, was diesen Ländern große Zukunftsinvestitionen ermöglicht. [i]Rosatom[/i]-Vizedirektor für internationale Geschäftsentwicklung, Kirill Komarow, berichtete auf der [i]Atomexpo[/i], Rußlands Auftragsbücher seien derzeit mit 29 Reaktoren im Ausland für mehr als 100 Mrd. Dollar gefüllt, und man erwarte, daß dies bis 2020 auf 150 Mrd. Dollar steigen werde.
Rosatom schloß dementsprechend während der Ausstellung etliche neue Vereinbarungen, darunter:
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[item]ein Vorvertrag mit Tunesien über die Nutzung von Radioisotopen in Industrie, Medizin und Landwirtschaft sowie die Ausbildung von Fachkräften,[/item]
[item]Ausweitung der Kooperation Indonesiens mit Rosatom, beim Bau eines 10-MW-HTR-Experimentalreaktors,[/item]
[item]ein Abkommen mit Ghana, u.a. über den Bau von Forschungsreaktoren,[/item]
[item]Verhandlungen mit Kubas Forschungsministerin Elba Rosa Perez über Zusammenarbeit und Austausch wissenschaftlicher Daten.[/item]
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