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MH-17-Absturz: Rußland widerspricht niederländischem Untersuchungsbericht

[i]Der Bericht des Niederländischen Sicherheitsrates zum MH-17-Absturz klärt nicht die Frage, wer dafür verantwortlich ist.[/i]

Der Niederländische Sicherheitsrat hat am 13. Oktober seinen Bericht über den Absturz des malaysischen Verkehrsflugzeugs MH-17 vorgelegt, bei dem am 17. Juli 2014 in der Ukraine 298 Menschen, darunter viele niederländische Staatsbürger, ums Leben gekommen waren. In den westlichen Medien wurde zum großen Teil die Darstellung des US-Außenministeriums übernommen, das in einer Pressekonferenz erklärte, der Untersuchungsbericht bestätige die Position der US-Regierung, daß MH-17 von einer Buk-Boden-Luft-Rakete aus von Separatisten kontrolliertem Gebiet abgeschossen worden sei.

In Wirklichkeit gelangt die Kommission in ihrem Bericht zwar zu dem Schluß, daß das Flugzeug durch eine Rakete des sowjetisch-russischen Typs Buk abgeschossen worden sei, macht jedoch keine Aussage dazu, von wem diese Rakete abgefeuert wurde. Dem Niederländischen Sicherheitsrat zufolge wurde der Absturz von MH-17 durch einen Sprengkopf vom Typ 9N314M verursacht, wie ihn die Raketen der Serie 9M38 tragen. Diese sei aus einem 320 km2 großen Gebiet in der Ostukraine heraus abgefeuert worden, in dem damals sowohl Kiewer Truppen als auch Donbaß-Truppen aktiv waren.

Die Washington Post erläuterte: „Das Buk-Boden-Luft-Raketensystem, das Anfang der 1970er Jahre von der Sowjetunion entwickelt wurde, ist Teil des russischen Arsenals und ein kompliziertes Luftabwehrsystem, bei dem die Ziele mit Radar erfaßt und verfolgt werden. Die älteren Versionen werden in Rußland nicht mehr verwendet, doch verschiedene Typen des Buk-Systems werden von der Ukraine und anderen ehemaligen Sowjetrepubliken genutzt.“ (Die Regierung der Ukraine ist heute bekanntlich in den Händen der von den USA gestützten ukrainischen Nazis, und war dies auch schon im Juli 2014.)

Ebenfalls am 13. Oktober legte das russische Rüstungsunternehmen [i]Almas-Antej[/i], das die Buk herstellt, eigene Untersuchungsresultate vor. Demnach habe es sich bei der Rakete, mit der MH-17 abgeschossen wurde, nur um eine Rakete des Typs 9M38 handeln können, die 2011 von der russischen Armee außer Dienst gestellt wurde. [i]Almas-Antej[/i] kommt zu dem Schluß, daß die Rakete aus der Region Saroschtschenske abgefeuert wurde, die zu dem Zeitpunkt unter Kontrolle der Kiewer Truppen stand.

Der Niederländische Sicherheitsrat wirft in seinem Bericht der Ukraine vor, sie habe fahrlässig zugelassen, daß ein Zivilflugzeug über ein Kriegsgebiet flog. In den Monaten vor dem MH-17-Absturz seien mindestens 16 Militärflugzeuge und -hubschrauber über der Ostukraine abgeschossen worden. Mehrere ausländische Fluglinien mieden bereits von sich aus dieses Gebiet.

Der Leiter der russischen Behörde für den zivilen Flugverkehr (Rosaviazija), Oleg Stortschewoj, schloß sich dem Vorwurf des Niederländischen Sicherheitsrates gegenüber den ukrainischen Behörden an, bezeichnete andere Schlußfolgerungen des Berichts jedoch als „grundsätzlich falsch“.

Rosaviazija unterstütze erstens „die Feststellung des Niederländischen Sicherheitsrates, daß die ukrainische Seite die volle Verantwortung dafür trägt, inmitten militärischer Aktivitäten, die möglicherweise zivile Flugzeuge gefährden konnten, nicht den Luftraum zu sperren“.

Zweitens hätten es die ukrainischen Behörden versäumt, „für die Koordinierung zwischen den Militärbehörden und der Behörde für die Flugverkehrsdienste zu sorgen, um die Flugsicherheit zu garantieren“.

Rosaviazija wirft dem Niederländischen Sicherheitsrat jedoch vor, daß schon vom ersten Treffen an ohne Beweise behauptet wurde, MH-17 sei von einer aus der Stadt Snischne abgeschossenen Rakete des Typs Buk-1 getroffen worden. Als Beleg dafür wurde ein bogenförmiges Teil angeführt, das sich angeblich an der Absturzstelle befunden hatte. Man habe sich von Anfang an auf diese Version festgelegt, aber dieses Teil sei höchstwahrscheinlich dort ausgelegt worden, denn die Daten in dem niederländischen Bericht entsprächen nicht den chemischen Spuren, die eine Buk-Rakete bei einer Explosion hinterlassen hätte.

Stortschewoj kündigte an, Rußland werde sein Recht wahrnehmen, eine weitere Untersuchung des MH-17-Absturzes einzuleiten. Er lud alle anderen Länder ein, denen es „nicht gleichgültig ist, die wahre Ursache dieser Tragödie zu finden“, Rußlands Feststellungen zu beurteilen.

Wie [i]RT[/i] am 13. Oktober berichtete, wies Außenminister Sergej Lawrow darauf hin, daß die Russische Föderation als bisher einziges Land ihre Satellitendaten zur Aufklärung der MH-17-Tragödie zur Verfügung gestellt hat. Weder die USA noch die Ukraine hätten bisher ihre Daten aus der Luftüberwachung zum Zeitpunkt des Absturzes von MH-17 veröffentlicht. Diese Daten würden mit großer Wahrscheinlichkeit zeigen, von wo aus das Flugzeug abgeschossen wurde – und damit die Frage beantworten, wer tatsächlich für den Abschuß verantwortlich ist.

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