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Jacques Cheminade zu den Terroranschlägen in Paris: Die Angst überwinden

[i]Jacques Cheminade ist Vorsitzender der Schwesterpartei der BüSo in Frankreich, [url:"http://www.solidariteetprogres.org"]Solidarité et Progrès[/url] und mehrmaliger Präsidentschaftskandidat. Er veröffentlichte am 14.11. die folgende Erklärung, die wir aus dem [url:"http://www.solidariteetprogres.org/actualites-001/jacques-cheminade-surm..."]französischen Original[/url] übersetzt haben:[/i]

[h1]Die Angst überwinden[/h1]

Das Grauen hat Paris getroffen. Die Massaker wurden wahllos verübt, um unser Land in einen Schockzustand zu stürzen – mit der gleichen Barbarei und den gleichen Methoden, wie sie im Nahen Osten, im Libanon, im Irak, in Israel und in Syrien eingesetzt werden. Es kam zu sechs gleichzeitigen Angriffen im Herzen unserer Hauptstadt und einem in der Nähe des Stade de France, um die Zahl der Opfer zu maximieren. Leichen lagen auf den Straßen herum, Restaurants verwandelten sich in Leichenhallen, Rettungswagen heulten mit Sirenen durch die Stadt – alles eine sorgfältig geplante Strategie der Angst, um deutlich zu machen, daß das Schlimmste überall und jedem passieren kann.

Unsere Reaktion muß der Herausforderung ebenbürtig sein. Nur vor der Angst selbst sollten wir Angst haben, denn Angst erzeugt Wahnsinnsreaktionen, die den auslösenden Wahnsinn nur noch steigern. Angst kann man nicht passiv oder durch Wegschauen bewältigen, sondern nur, indem man sich der Realität im Namen der Wahrheit stellt. Nur der Kampf für die Wahrheit ermöglicht es uns, die Zwangsjacke der Angst abzulegen.

Die Verhängung des Ausnahmezustands, die Schließung der Grenzen, wie sie der französische Präsident angeordnet hat, sowie der Einsatz von Polizei und Militär sind unmittelbar notwendige Maßnahmen, weil wir uns im Krieg befinden. Vereint zusammenzustehen, um die Werte der in unserer Verfassung verankerten Werte zu schützen, ist die unmittelbare Notwendigkeit.

Dennoch müssen wir uns mit den eigentlichen Ursachen beschäftigen, weil sich das Grauen sonst wiederholt und ausbreitet. Wir müssen eine Welt schaffen, in der das nationale und internationale Umfeld dem Verbrechen nicht mehr Vorschub leistet, wie es heute geschieht. Man kann dem Bösen nicht entkommen, indem man es lediglich unterdrückt, sondern man muß Bedingungen schaffen, in denen das Gute dem Bösen immer weniger Platz läßt.

Die Nato-Kriege, wirtschaftliche Ungerechtigkeit und die Zerstörung ordentlicher Lebensbedingungen haben dem Terrorismus den Weg bereitet, genauso wie die zynische, kriminelle Politik des „Teile und Herrsche“ nach dem britischen Imperialmodell, wogegen es in unserer transatlantischen Welt kaum nennenswerten Widerstand gibt.

Um dem Grauen ein Ende zu bereiten, brauchen wir deshalb eine grundsätzliche politische Wende. Wir müssen uns für eine Politik der beiderseitigen „Win-Win-Entwicklung“ entscheiden, damit unsere Kinder und Enkelkinder es besser haben werden als wir. Diese Politik, die einzige Quelle des Friedens, verfolgen die chinesische und indische Regierung. Das bedeutet die Bekämpfung jeder Form des Terrorismus im Nahen Osten, des Islamischen Staates, der Al-Nusra-Front und der Armee der Eroberung. Heute, am Samstag, dem 14. November, muß Frankreich eine führende Rolle bei den Wiener Syrien-Verhandlungen spielen und sich mit der russischen Diplomatie abstimmen, anstatt jenen in die Hände zu spielen, die die Freiheit zur Geisel nehmen.

Im Nahen Osten muß der Islamische Staat im Zentrum seiner Finanzressourcen getroffen werden, indem seine Ölpipelines bombardiert und die Banken, die ihre Gelder reinwaschen, geschlossen werden, was bisher nicht geschehen ist. Die Komplizenschaft Qatars, Saudi-Arabiens und der Emirate mit dem Terrorismus muß kompromißlos aufgedeckt werden. Gleichzeitig müssen wir in allen Ländern der Region Bedingungen für wirtschaftliche Entwicklung schaffen, so daß die Flüchtlinge wieder eine Lebensgrundlage erhalten, so wie es auch China anbietet, indem es die Konzeption der Neuen Seidenstraße ausdehnt. Bis dahin müssen in allen Flüchtlingslagern der Region in Abstimmung mit den humanitären Organisationen menschenwürdige Bedingungen geschaffen werden, indem für gesunde Ernährung, medizinische Versorgung, vernünftige Unterkünfte und Schulen für die Kinder gesorgt wird.

Ein solches Vorgehen ist weder russisch, chinesisch, amerikanisch oder französisch, sondern es ist dasjenige, das die Existenz von Nationalstaaten rechtfertigt: der Sache der Menschheit zu dienen. Frankreich sollte sich an die Spitze dieses lebenswichtigen Vorhabens stellen, anstatt sich den Barbaren zu unterwerfen, ganz gleich, ob sie Djellabas, Kameez oder Dreiteiler tragen.

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