06131-237384info@bueso.de

Früherer Chef des US-Militärgeheimdienstes: Regierung Obama entschied bewußt, den Dschihadisten zu helfen

Der ehemalige Chef des US-Militärgeheimdienstes DIA, Generalleutnant Michael Flynn, hat in beispiellos offener Weise der Regierung Obama vorgeworfen, der Aufstieg des Islamischen Staates (IS oder ISIS) sei das Resultat einer „bewußten Entscheidung“ der US-Regierung und kein bloßes Versagen der Geheimdienste.

Dieses Interview hat eine außerordentliche aktuelle Brisanz, denn drei Tage, nachdem der US-Kongreß am 29. Juli in die Sommerpause gegangen war, änderte Präsident Obama – natürlich ohne die von der Verfassung vorgeschriebene Zustimmung des Kongresses – die Einsatzregeln für die US-Luftwaffe in Syrien, der es fortan auch erlaubt sein sollte, die amerikanisch ausgebildeten Rebellen (55 Mann!) gegen jedermann, also auch gegen die syrische Luftwaffe, zu verteidigen. Damit ist praktisch der Weg für Militärschläge gegen Syrien offen.

In einem Interview mit Mehdi Hasan in der Sendung [i]Head to Head (Von Angesicht zu Angesicht)[/i] des Senders [i]Al Jazeera[/i] am 7.8. bestätigte Flynn einen DIA-Bericht aus dem Jahr 2012, in dem die Regierung Obama vor dem möglichen Aufstieg des IS und der Entstehung eines „Kalifats“ der syrischen Islamisten und Al-Kaidas gewarnt wurde. Er habe persönlich das Weiße Haus und den Nationalen Sicherheitsrat oft vor den Konsequenzen einer Bewaffnung der syrischen Rebellen gewarnt, und tatsächlich seien IS und Al-Nusra daraus entstanden.

Wir zitieren aus dem brisantesten Teil des Interviews:

[list][b]Hasan[/b]: Sie sagen im Grunde, daß man zu der Zeit sogar in der Regierung wußte, daß es diese Gruppen gab. Sie sahen diese Analyse und argumentieren dagegen, aber wer hat nicht auf Sie gehört?
[b]Flynn[/b]: Ich denke, die Regierung.
[b]Hasan[/b]: Die Regierung drückte also bei ihrer Analyse ein Auge zu?
[b]Flynn[/b]: Ich weiß nicht, ob sie ein Auge zudrückten, ich denke, es war eine Entscheidung. Ich denke, es war eine bewußte Entscheidung.
[b]Hasan[/b]: Eine bewußte Entscheidung, einen Aufstand zu unterstützen, an dem Salafisten, Al-Kaida und die Muslim-Bruderschaft beteiligt waren?
[b]Flynn[/b]: Es war eine bewußte Entscheidung, das zu tun, was sie tun.[/list]

Gen. Flynn war wesentlich daran beteiligt, Präsident Obama davon abzuhalten, im September 2013 Luftangriffe auf Syrien anzuordnen, indem er genaue Informationen über die Lage vor Ort lieferte. Er erklärte beharrlich, daß der DIA keinerlei Beweise dafür vorlagen, daß Präsident Assad für die Giftangriffe in Syrien verantwortlich wäre. Vor einem Jahr wurde Gen. Flynn entlassen, offensichtlich, weil die von ihm gelieferten nachrichtendienstlichen Informationen der Regierung Obama nicht gefielen.

Daß Flynn jetzt in dieser Lage die Wahrheit über den Hintergrund der Entwicklungsgeschichte der ISIS-Terroristen an die Öffentlichkeit bringt, ist von höchster strategischer Bedeutung. Denn heute wie vor zwei Jahren droht der Versuch, die Assad-Regierung mit Hilfe islamistischer Terroristen zu beseitigen, eine Konfrontation in der gesamten Region und darüber hinaus auszulösen. Der russische Außenminister Lawrow warnte sofort nach der Änderung der Einsatzrichtlinien, daß Militärschläge gegen die Syrische Armee den Kampf gegen ISIS komplizieren würden, und wies darauf hin, die meisten von den USA ausgebildeten „moderaten“ Rebellen seien ohnehin kurze Zeit später bei den Terroristen gelandet. Rußlands Präsident Putin übermittelte dem türkischen Präsidenten Erdogan gleichzeitig eine scharfe Warnung, dessen Bombardierung der Kurden in Syrien gefährde den Kampf gegen ISIS. (Rußland unterhält in Syrien den Hafen Tartus, der im Fall eines Sturzes Assads in die Hände von ISIS fallen würde.)

Werden Sie aktiv!

Die Bürgerrechtsbewegung Solidarität erhält ihre Finanzmittel weder durch staatliche Parteienfinanzierung noch von großen kommerziellen Geldgebern. Wir finanzieren uns ausschließlich durch Mitgliedsbeiträge und Spenden,

deshalb brauchen wir Ihre Unterstützung!

JETZT UNTERSTÜTZEN