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Waren- und Ramschanleihenmärkte stürzen ab, EZB will Finanzmärkte fluten

Die Kernschmelze des Finanzsystems ist in eine neue Phase eingetreten. Deshalb: Glass-Steagall-Bankentrennung jetzt!

Am 9.12. meldete [i]Bloomberg[/i], das jahrhundertealte britische Bergbauunternehmen Anglo-American befinde sich in Schieflage und hänge „als Schatten über Glencore“. Anglo-American ist der fünftgrößte Bergbau- und Rohstoffhandelskonzern der Welt, Glencore der größte. Anglo-American hat angekündigt, sich um zwei Drittel zu verkleinern – 85.000 Beschäftigte weniger und Verkauf von zwei Dritteln des Besitzes – falls das überhaupt noch möglich ist. Viele Kommentatoren sind der Ansicht, daß selbst das nicht reichen wird, um das Unternehmen zu retten. Die Aktie hat in den letzten Monaten drei Viertel an Wert verloren. Und die Wahrscheinlichkeit, daß Glencore pleite geht, liegt jetzt über 50%, wenn man den Preis seiner Kreditausfall-Swaps zum Maßstab nimmt.

Am 11.12. sanken die Preise für Ramschanleihen auf den niedrigsten Stand seit sieben Jahren, nachdem der auf Ramschpapiere spezialisierte Anlagefonds Third Avenue Management seinen Kunden, die in diesem Jahr schon mehr als 1 Mrd.$ abgezogen hatten, keine Einlagen mehr zurückzahlen konnte. Die Rendite auf Ramschanleihen der untersten Kategorie ist laut der Federal Reserve von St. Louis auf 17% gestiegen, soviel wie 2009 der Höchststand nach dem Crash. Betroffen sind etwa 200 Mrd.$ Schulden, die meisten davon Rohstoffderivate, die nun nicht refinanziert werden können.

Ramschanleihen sind keine Inseln im Finanzsystem: auf solche hochverzinsten fiktiven Geldanlagen stützt sich der ganze Rest des globalen Finanzsystems. Der Kollaps ist unvermeidlich, und eine neue staatliche Bankenrettung wie 2008-09 ist nicht mehr möglich. Solange das System nicht mit einer Glass-Steagall-Bankentrennung einem geordneten Insolvenzverfahren unterzogen wird, werden die Wall Street und die Londoner City Regierungen und Zentralbanken zwingen, die Bevölkerung gnadenlos auszupressen (durch Austeritätspolitik und "bail-in", ab 1. Januar europaweit verbindlich) und durch eine hyperinflationäre Liquiditätsausweitung – wie bei der Weimarer Inflation – die fiktiven Finanzwerte zu retten.

So versicherte EZB-Chef Mario Draghi auf dem europäischen Bankenkongreß am 20.11., er werde alles tun, um die Banken zu retten – genauso wie der deutsche Reichsbankchef Rudolf Havenstein im Jahr 1922. Havenstein verkündete damals, seine Bank habe eigens neue Druckerpressen bestellt, um schneller Geldscheine drucken zu können. Draghi sagte: „Wir werden tun, was wir tun müssen, um die Inflation so schnell wie möglich zu erhöhen.“

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