06131-237384info@bueso.de

Syrien-Krieg: General Kujat fordert „große Allianz mit Rußland“

In zahlreichen Radio-Interviews forderte der frühere Chef des Militärausschusses der NATO (2002-2005), General a.D. Harald Kujat, beispielsweise am 8. September im [i]Rundfunk Berlin-Brandenburg[/i] (RBB): „Ich persönlich bin der Auffassung, daß man versuchen sollte, eine große Allianz zu schmieden, d.h, der Westen sollte hier in der Tat mit Rußland zusammenarbeiten.“

Nach Kujat Einschätzung wollen die Briten und die Franzosen jetzt nur deshalb mit Luftangriffen in Syrien einschreiten, weil sie gehört haben, daß sich auch die Russen dort stärker engagieren wollen. Durch Luftschläge allein sei der Krieg jedoch nicht zu gewinnen, warnte Kujat. Als der RBB direkt auf die „starken Besorgnisse der USA“ über diese russische Militärpräsenz ansprach und fragte, ob so eine große Allianz überhaupt realistisch sei, antwortete Kujat: „Ob sie realistisch ist, weiß ich nicht, das hängt von der Bereitschaft der Vereinigten Staaten ab, hier tatsächlich zu einer langfristigen Lösung beizutragen oder nicht. Aber es ist nach meiner Auffassung aus politischen und militärischen Gründen geboten, eine solche Allianz zu schließen. Politisch hätte es den Vorteil, daß man ein UN-Mandat bekommen könnte, beispielsweise für eine humanitäre Intervention... und militärisch hätte es den großen Vorteil, daß wir dort nicht zu Zusammenstößen kommen zwischen westlichen Streitkräften und russischen Streitkräften... Was uns trennt dabei, sind unterschiedliche strategische Ziele. Rußland will natürlich das Assad-Regime erhalten und stärken, und der Westen will das nicht. Aber gemeinsam sollte allen ein überragendes Ziel sein, nämlich diesen Krieg zu einem Ende zu bringen.“

Am gleichen Morgen hatte Kujat gegenüber dem [i]Norddeutschen Rundfunk[/i] (NDR) erklärt, daß die Flüchtlinge in Europa nur einen kleinen Teil der Flüchtlinge innerhalb Syriens und in den Nachbarstaaten ausmachen. Er stellte dann die provokante Frage, ob es unser Ziel sei, Assad zu stürzen, „oder ist es nicht wichtiger, den Krieg zu beenden und die Leiden der Zivilbevölkerung zu beenden?“ Kujat wies auch darauf hin, daß Saudi-Arabien und der Iran zu einer regionalen Lösung hinzugezogen werden sollten. Man sollte mit den Russen kooperieren, wie diese es 2012 vorgeschlagen hatten, was aber zurückgewiesen wurde - „und das war falsch“, betonte Kujat.

Werden Sie aktiv!

Die Bürgerrechtsbewegung Solidarität erhält ihre Finanzmittel weder durch staatliche Parteienfinanzierung noch von großen kommerziellen Geldgebern. Wir finanzieren uns ausschließlich durch Mitgliedsbeiträge und Spenden,

deshalb brauchen wir Ihre Unterstützung!

JETZT UNTERSTÜTZEN