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Bail-in-Plan beschleunigt den Zerfall des Systems

Der Verfall des Finanzsystems, der unmittelbar besonders durch das Platzen der Ölblase und den Absturz der Rohstoffpreise verursacht wird, hielt in den ersten Tagen des Jahres 2016 unvermindert an. Verschärft wird dies durch die „Bail-in“-Regelung, die seit 1. Januar in der EU gilt. Der Anleihenmarkt ist lahmgelegt, weil sich Panik ausbreitet, vor allem seit die portugiesische Zentralbank regelwidrig Anleihenbesitzer der [i]Novo Banco[/i] zum Bail-in heranzog.

Ein vielsagender Vergleich: In der ersten Woche 2015 verkauften die Banken Anleihen für mehr als 16,5 Mrd. Dollar in verschiedenen Währungen (nach fast 18 Mrd. Dollar 2014), aber in der ersten Woche 2016 keine einzige. Bankanleihen aller Art verlieren an Wert, von der sichersten Kategorie bis zu derjenigen, deren Enteignung am wahrscheinlichsten ist: die „Bail-in-Bonds“, zu deren Ausgabe die Banken im Rahmen der von London inspirierten Politik von den Aufsehern verpflichtet wurden.

[i]Santander UK Group Holdings[/i], ein Ableger der spanischen [i]Bank Santander[/i], war eine von mehreren Banken, die letzte Woche eine Emission von Anleihen absagen mußten, weil Anleger sie gar nicht oder nur mit extremen Abschlägen kaufen wollten. Die Lage auf dem Anleihenmarkt wird sich weiter verschlechtern, wenn die Banken nun versuchen, Käufer für ihre „Bail-in-Bonds“ zu finden, die im Falle einer Krise enteignet werden und wertlos sind. [i]Reuters[/i] zitierte einen Anleihehändler: „Was mit der [i]Banco Novo[/i] passiert ist, sollte Anleger daran erinnern, daß die Aufseher in Notzeiten tun, was ihnen paßt.“ Sprich - dann kann jede Regel gebrochen werden.

Paolo Savona, ehemaliger Minister und jahrelanger Chef des italienischen Einlagensicherungsfonds FITD, deckte in einer Reihe von Artikeln die Gesetzlosigkeit der Bail-in-Politik auf. Am 5.1. schrieb er in [i]Milano Finanza[/i]: „Die Abwicklungsrichtlinie für Bankenkrisen hat die typischen Eigenschaften europäischer Verträge und Regulierungen, die alles voraussehen, nur nicht die Fälle, die im Falle großer Krisen wirklich wichtig sind. Wenn letztere eintreten, fängt man zu diskutieren an, es entsteht Schaden durch verzögerte Entscheidungen und chaotische Kompromisse zwischen Regierungen.“

Die Definition, welche Einlagen garantiert werden, sei „ungenau und anfällig für Manipulation und Betrug“, und sie entspreche nicht den tatsächlichen Möglichkeiten der Banken, einzugreifen. „Der Fonds, der geschaffen werden soll, ist im Verhältnis zu den Risiken nicht ausreichend; darüber hinaus wird, wenn der Fonds einmal gebraucht würde, seine Wiederauffüllung zu einem Faß ohne Boden.“

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