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Finanzoligarchie setzt auf Regimewechsel in Brasilien

Schon seit die brasilianische Präsidentin Dilma Rousseff im Oktober 2014 wiedergewählt wurde, versucht die neoliberale Opposition im Dienste der Wall Street und der Londoner City, sie unter dem Vorwand von Korruptionsvorwürfen zu stürzen. Ein offensichtliches Ziel ist dabei, die BRICS-Gruppe (Brasilien, Rußland, Indien, China, Südafrika), die eine Alternative zur transatlantisch beherrschten Weltordnung schafft, an der südamerikanischen Flanke zu schwächen.

Diese Kampagne erreichte eine neue Stufe, als am 4. März der frühere Staatspräsident Lula da Silva, ein enger Mitstreiter Rousseffs, festgenommen und über Verträge des nationalen Ölkonzerns Petrobras verhört wurde.

Daß der berüchtigte Wirtschaftsredakteur des Londoner [i]Daily Telegraph[/i], Ambrose Evans-Pritchard, in der ersten Märzwoche nach Brasilien geschickt wurde, signalisiert, daß das Empire Rousseffs Sturz jetzt unter eigener Regie vollenden will. Evans-Pritchard gab dem letzten seiner drei Artikel aus Sao Paulo am 7. März die Überschrift: „Der Fall von Brasiliens Lula markiert das Ende der BRICS-Phantasie“. Er schreibt dort, Rußland und Südafrika steckten in tiefen Krisen, China verliere seine Devisenreserven, daher „wird das BRICS-Konzept bedeutungslos“. London hofft, daß dann der jetzige Vizepräsident Michel Temer eine „marktfreundliche“ Regierung bildet, die Austerität und Reformen durchsetzt.

Rousseffs Absetzung wird gleich auf zwei Schienen betrieben: wegen Verletzung der Gesetze über einen ausgeglichenen Staatshaushalt (!) und mit der „Operation Autowäsche“, einer Antikorruptionskampagne gegen alles, was irgendwie staatlich oder patriotisch ist: den Petrobras-Konzern, die größten Bauunternehmen des Landes, den Vater der Atomindustrie, die regierende Arbeiterpartei, Ex-Präsident Lula und nun Rousseff. Der Richter, der die Operation organisiert, Sergio Moro, wurde in Harvard und am US-Außenministerium ausgebildet, und er folgt erklärtermaßen dem Vorbild der italienischen Kampagne „Saubere Hände“ (mani pulite), mit der die britische Krone in den 90er Jahren das politische System Italiens zerstörte.

Nachdem Lulas Verhaftung bekannt wurde, meldeten sich sofort im benachbarten Argentinien die Sprachrohre des Empires zu Wort mit der Vorhersage, daß die frühere Präsidentin Cristina Fernandez de Kirchner „als nächste dran sein wird“.

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