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Perspektive der Neuen Seidenstraße bei der Akademie für Geopolitik in Paris vorgestellt

Christine Bierre, Repräsentantin des Schiller-Instituts und Chefredakteurin der französischen Zeitung [i]Nouvelle Solidarité[/i], gehörte zu den Rednern eines Kolloquiums am 3. Juli zum Thema „Welche Zukunft für die Ukraine?“, das von der [i]Académie de Geopolitique[/i] in der Nationalversammlung in Paris veranstaltet wurde.

Mehrere Sprecher warnten, die von westlichen Kreisen geschürte Destabilisierung in der Ukraine könne nur mit einem Weltkrieg enden. „Wir sollten den russischen Bären nicht an den Barthaaren ziehen“, sagte der Parlamentsabgeordnete Jacques Myard. Er verurteilte diejenigen, die nach dem Fall der Mauer „meinten, aus der Schwäche der Sowjetunion und der Ukraine Vorteile ziehen zu können“ und 2008 sogar versuchten, die Ukraine in die NATO zu holen, was am Widerstand Frankreichs und Deutschlands scheiterte.

Gen. (a.D.) Henri Paris, ehemaliger Kommandeur der 2. Panzerdivision, sagte, der Westen sollte sich in der Ukraine nicht mehr einmischen, denn 1. dürfe man nur einen Krieg anfangen, wenn das eigene Staatsterritorium in Gefahr sei, und 2. habe der Westen heute nicht mehr genug militärische Schlagkraft für eine solche Intervention, da große Teile der Streitkräfte aus Europa in den „Schwerpunkt“ Asien verlegt wurden. Auch die neue Version der russischen Interkontinentalrakete [i]Topol[/i] schwäche die Position des Westens weiter, denn jüngst hätten Tests ergeben, daß diese einen Raketenabwehrschirm durchdringen kann.

Ali Rastbeen, Gründer und Präsident der Akademie, verurteilte die Vorstöße des Westens, Rußlands Grenzen zurückzudrängen, indem man Militärbasen in Zentralasien einrichtet und mit Farbrevolutionen das Denken der Bevölkerung so manipuliere, daß sie selbst den Beitritt zur NATO fordere. „Das führt zum Krieg“, sagte er, denn Rußland könne der NATO nicht nachgeben.

Bierre brachte dann das größere Bild ins Spiel, indem sie sagte, nur eine Veränderung der Weltordnung könne Frieden in der Ukraine schaffen, denn die Krise dort sei nur die Folge der Fehler der gegenwärtigen Ordnung: die Entscheidung der vermeintlichen Sieger im Kalten Krieg, d.h. des anglo-amerikanischen oligarchischen Systems, Rußland zurückzudrängen und keinen Aufstieg irgendeiner neuen Macht zuzulassen, sowie die finanzielle Ausschlachtung, die die Ukraine und die ganze Welt in den Ruin getrieben habe.

Auch wenn es gegenwärtig so erscheine, als sei es für Frieden zu spät, gebe es viele Gründe, optimistisch zu sein, daß die Weltordnung verändert wird. Die unmittelbar vor uns stehende Systemkrise ermögliche, den Weg für wirkliche Veränderungen zu eröffnen. Auch gäbe Chinas Strategie der [i]Neuen Seidenstraße[/i], in Kombination mit Putins Eurasien-Plänen und der Politik des neuen indischen Premierministers Modi, den Ausblick auf eine neue gerechte Weltwirtschaftsordnung. Und mit der Konsolidierung der BRICS-Gruppe, u.a. als Reaktion auf die klare Parteinahme für die Geierfons gegen Argentinien seitens der Regierung Obama, würden jetzt Staaten, die 80 Prozent der Weltbevölkerung repräsentierten, offen gegen die imperialen Pläne der Finanzoligarchie rebellieren.

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