06131-237384info@bueso.de

Entwicklung statt Krieg: Ägypten vor Eröffnung des Neuen Suezkanals

In Ägypten laufen derzeit die letzten Vorbereitungen für die feierliche Eröffnung des Neuen Suezkanals am 6. August – genau ein Jahr nach dem von Präsident Abdel-Fattah Al-Sisis angeordneten Beginn der Bauarbeiten. Würdenträger aus aller Welt wurden eingeladen, an der Feier teilzunehmen, bei der neben einem Feuerwerk und Schiffs- und Flugdemonstrationen auch Szenen aus Verdis Oper Aida aufgeführt werden, die 1869 im Rahmen der Eröffnungsfeierlichkeiten des ursprünglichen Suezkanals zur Aufführung im Opernhaus des Khediven in Auftrag gegeben wurde (auch wenn die Uraufführung der Oper erst im Dezember 1871 in Kairo stattfand). Die Feier wird live in alle Welt übertragen und u.a. in New York und Washington, Beijing, Tokyo und London auf Großbildschirmen vorgeführt.

Zu den Rednern gehören Präsident Al-Sisis und der Vorsitzende der Suezkanal-Behörde (SCA), Admiral Mohab Mamisch, der das Projekt leitet.

Nach Angaben der Tageszeitung [i]Al-Ahram[/i] ist auch die Eröffnungszeremonie selbst ein Großprojekt. Sie soll den Ägyptern und der Welt demonstrieren, zu welchen hervorragenden Leistungen die ägyptische Nation fähig ist.

„Es ist eine Botschaft an die ganze Menschheit“, erklärte Sami Abdel-Asis, ein Medienexperte und Mitglied der Planungsgruppe für die Veranstaltung. Sie beruhe auf der Tatsache, daß der Suezkanal „ein einzigartiges Unternehmen“ ist. „Es gibt zwei Kernbotschaften, die wir übermitteln wollen. Auf der lokalen Ebene wollen wir ein Gefühl des Stolzes und des Vertrauens in das Projekt aufbauen – daß die Menschen ihr Geld richtig angelegt haben.“ Gleichzeitig „wollen wir der Welt die Wirkung des neuen Kanals auf die globale Wirtschaft zeigen, was die Minimierung der Dauer und Kosten der Schiffahrt angeht“.

Die Feier wurde finanziert durch private Spenden wohlhabender Ägypter und Unternehmen.

Nach der ersten Testfahrt mehrerer großer Containerschiffe durch den Kanal erklärte Mamisch bei einer Pressekonferenz am 31. Juli: „Nun kann jeder eine Realität sehen, die die Fähigkeit der Ägypter demonstriert, Fortschritte zu machen und Wunder zu vollbringen … Die Idee, Planung, Finanzierung und Ausführung des Projektes sind vollständig ägyptisch, mit Hilfe der patriotischen Jugend Ägyptens. Dieses Unternehmen ist eine Wiedergeburt für Ägypten.“

Durch die Verbreiterung des südlichen Kanalabschnitts und den Bau eines neuen parallelen Kanals im nördlichen Abschnitt verringert sich die Durchfahrzeit auf dem Kanal von 22 auf nur noch 11 Stunden. Die erwartete Verdoppelung des Schiffsaufkommens wird die Einnahmen aus den Transitgebühren von derzeit 5 Mrd. $ auf voraussichtlich 13,2 Mrd.$ steigern.

Aber mit der Eröffnung des Kanals ist das Projekt natürlich noch nicht abgeschlossen. „Wir müssen die Bewegung für all die anderen Projekte in Gang halten, die den Neuen Suezkanal umgeben werden“, sagte Abdel-Asis. Mamisch gab bei seiner Pressekonferenz am 31. Juli bekannt, daß Präsident Al-Sisis die SCA angewiesen hat, die Umsetzung der Entwicklungspläne für East Port Said zu beaufsichtigen. Diese Arbeiten werden gleich am 7. August – am Morgen nach der Eröffnungsfeier – beginnen.

Der Containerterminal von East Port Said an der nördlichen Einfahrt zum Kanal ist eine Erweiterung des bestehenden Containerterminals. Er ermöglicht es auch größten Containerschiffen, Container zu laden und zu löschen. Das Projekt wird realisiert von der China Harbour Engineering Co. Ltd. (CHEC), die Planung und Entwicklung übernahm AECOM, ein amerikanisches Unternehmen, das auf Infrastruktur- und Großbauprojekte spezialisiert ist. Zu dem Projekt gehört auch der Bau einer 1200 m langen Verlängerung des bestehenden Ankerplatzes für Containerschiffe der nächsten Generation.

Dieses große Projekt steht exemplarisch für die Herangehensweise der Neuen Weltwirtschaftsordnung der BRICS-Nationen und ihrer Alliierten, der sich die bankrotte transatlantische Welt baldmöglichst anschließen sollte.

Werden Sie aktiv!

Die Bürgerrechtsbewegung Solidarität erhält ihre Finanzmittel weder durch staatliche Parteienfinanzierung noch von großen kommerziellen Geldgebern. Wir finanzieren uns ausschließlich durch Mitgliedsbeiträge und Spenden,

deshalb brauchen wir Ihre Unterstützung!

JETZT UNTERSTÜTZEN